Unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) blieb Lambsdorff zunächst noch Wirtschaftsminister. Schon bald geriet er aber durch seine Verwicklung in die Flick-Affäre in Bedrängnis. In dem gegen Lambsdorff im Februar 1982 eingeleiteten Ermittlungsverfahren ging es um den Vorwurft, die Zustimmung von Lambsdorffs Ministerium zu einem Steuererlass von 850 Millionen Mark für den Flick-Konzern sei von einer Konzernspende in Höhe von 135.000 Mark an die FDP beeinflusst worden.
Am 26. Juni 1984 erklärte Lambsdorff seinen Rücktritt. Im Laufe des spektakulären Verfahrens wurde der Vorwurf der Bestechlichkeit gegen Lambsdorff fallen gelassen, er erhielt 1987 aber wegen Steuerhinterziehung eine Geldstrafe von 180 000 Mark.
Im Bild: Die Mitglieder des Kabinettes von Bundeskanzler Helmut Kohl stellen sich am im Oktober 1982 nach Erhalt ihrer Ernennungsurkunden durch Bundespräsident Carstens zu einem Gruppenbild auf der Treppe der Rückseite der Villa Hammerschmidt in Bonn auf: 1. Reihe unten (l-r): Hans-Dietrich Genscher (Äußeres, FDP), Karl Carstens, Helmut Kohl, Dorothee Wilms (Bildung, CDU), Rainer Barzel (Innerdeutsche Beziehungen, CDU), Norbert Blüm (Arbeit, CDU), Gerhard Stoltenberg (Finanzen, CDU). 2. Reihe (l-r): Friedrich Zimmermann (Inneres, CSU), Werner Dollinger (Verkehr, CSU), Heiner Geißler (Familie, Gesundheit, Jugend, CDU), Oscar Schneider (Bauwesen, CSU), Josef Ertl (Landwirtschaft, FDP), Heinz Riesenhuber (Forschung, CDU), Christian Schwarz-Schilling (Post, CDU). 3. Reihe (l-r): Hans A. Engelhard (Justiz, FDP), Manfred Wörner (Verteidigung, CDU), Jürgen Warnke (wirtschaftliche Zusammenarbeit, CSU), Otto Graf Lambsdorff (Wirtschaft)
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