Zollitsch zum Papst-Schreiben:"Seine Worte bewegen mich"

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"Klärende und motivierende Worte": Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Zollitsch begrüßt den Brief des Papstes im Fall des Holocaust-Leugners Williamson.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat Papst Benedikt XVI. für einen persönlichen Brief zur umstrittenen Rücknahme der Exkommunikation von vier Bischöfen der erzkonservativen Pius-Bruderschaft gedankt.

Erzbischof Robert Zollitsch lobt die Selbstkritik des Papstes: Er spricht von klärenden und motivierenden Worten. (Foto: Foto: Reuters)

Das Schreiben war am Mittwoch, einen Tag vor der ursprüngliche geplanten Veröffentlichung bekanntgeworden.

"Wir sind dem Heiligen Vater für seinen freimütigen Brief sehr dankbar", heißt es in einer in Bonn veröffentlichten Erklärung des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. Er sei ein Dokument des brüderlichen Umgangs mit den Mitbischöfen, der geistlichen Unterscheidung und der ehrlichen Rechenschaft gegenüber allen Gläubigen.

Der Papst spreche in seinem Schreiben offen von einigen Pannen, die seine Geste der Einladung zur Rückkehr der vier Bischöfe in die volle Gemeinschaft mit der Kirche begleitet hätten und die Ursache zahlreicher Missverständnisse und Auseinandersetzungen gewesen seien.

Der Wegfall der Exkommunikation habe die disziplinäre Ebene betroffen. Er beantworte aber noch nicht die vielen doktrinellen Fragen. Ihretwegen solle in der Kurie künftig die Glaubenskongregation für die Bruderschaft St. Pius oder ähnliche Gruppierungen zuständig sein. Dies ermögliche auch eine bessere Abstimmung im Kardinalskollegium.

"Seine Worte bewegen mich, sie wirken klärend und motivierend", schreibt Zollitsch. "Wir deutschen Bischöfe wissen uns entschieden an der Seite von Papst Benedikt XVI im Bemühen, den Glauben der Kirche lebendig und unverkürzt zu verkünden und die Einheit unter den Getauften zu stärken."

Dafür stehe auch die Erklärung der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz aus der vergangenen Woche.

Papst Benedikt XVI. hatte in seinem Schreiben Pannen bei der Debatte über den Holocaust-Leugner Richard Williamson eingeräumt. Die Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bruderschaft sei vom Fall Williamson überlagert worden, hieß es in dem Brief Benedikts an die katholischen Bischöfe.

Offenbar hätten die Probleme durch aufmerksames Verfolgen von im Internet zugänglichen Nachrichten früher erkannt werden können. Der Heilige Stuhl werde auf diese Quelle stärker achten.

© dpa/Reuters/gal/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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