Zeitung:Warnung vor Flugzeug erreichte Pentagon nicht

Kurz nach den Einschlägen ins World Trade Center hat offenbar die Luftfahrtbehörde die US-Luftwaffe vergeblich vor dem Flugzeug gewarnt, das später auf das Pentagon stürzte.

Unter Berufung auf Vertreter des Ministeriums und eine offizielle Chronik der Terroranschläge berichtete die Washington Post, die nationale Luftfahrbehörde FAA habe das Luftwaffenkommando zwölf Minuten vor dem Einschlag des Flugzeuges ins Pentagon alarmiert. 28 Minuten vor der Warnung war das zweite Flugzeug in das World Trade Center gerast. Die Information der FAA habe jedoch weder Verteidigungsminister Donald Rumsfeld noch den Sicherheitsdienst des Gebäudes rechtzeitig erreicht.

Nur Präsident kann Maschine zum Abschuss frei geben

Nach der Warnung seien allerdings zwei Kampfflugzeuge im Bundesstaat Virginia aus gestartet. Der Stützpunkt liegt rund 210 Kilometer vom Pentagon entfernt. Eine näher liegende Basis der Luftwaffe wäre Andrews gewesen, etwa 24 Kilometer von Washington entfernt, hieß es.

Während des Kalten Krieges seien die Piloten darauf trainiert worden, Angreifer von außerhalb des Landes abzufangen. Die Entscheidung, ein Passagierflugzeug abzuschießen, müsse in jedem Fall vom Präsidenten gefällt werden, berichtete das Blatt.

Das Passagierflugzeug war am Dienstag in das Verteidigungsministerium gerast, 40 Minuten nachdem in New York zwei entführte Maschinen die Zwillingstürme des World Trade Centers gerammt hatten.

Polizei soll schon vor Katastrophe Täter gesucht haben

Das Nachrichtenmagazin Newsweek berichtete unterdessen von einer weiteren Panne. So soll die amerikanische Polizei zwei der Flugzeugentführer auf der Spur gewesen sein.

Das FBI war noch am Tag der verheerenden Anschläge aktiv auf der Suche nach den beiden gewesen, hieß es.

Berichte, wonach einer der Araber verdächtigt wurde, beim Anschlag auf das amerikanische Kriegsschiff "USS Cole" im Hafen von Aden in Jemen beteiligt gewesen zu sein, wurden inzwischen von den US-Behörden dementiert.

(sueddeutsche.de/dpa/Reuters/AFP)

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