Wunschtraum von Peter Sodann:Einmal Ackermann verhaften

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In einem Interview lässt der Bundespräsidenten-Kandidat der Linken Sodann seiner Phantasie freien Lauf, verrät, wen er hinter Schloss und Riegel bringen würde - und welches Lied er für die bessere Hymne hält.

Der Bundespräsidenten-Kandidat der Linkspartei, Peter Sodann, würde als Polizeikommissar nach eigenen Worten gern Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hinter Schloss und Riegel bringen.

"Etwas mehr Heiterkeit" würde einem Bundespräsidenten nach Ansicht des Kandidaten Peter Sodann gut zu Gesicht stehen. (Foto: Foto: AP)

Diesen Wunsch äußerte der 72-Jährige Sodann, der als "Tatort"-Kommissar Bruno Ehrlicher bundesweit bekannt wurde, in der Sächsischen Zeitung. Wäre er Polizeikommissar von Deutschland, "würde ich Herrn Ackermann, den Chef der Deutschen Bank, verhaften", sagte Sodann dem Blatt. "Dann würde man mich zwar rausschmeißen, aber ich hätte es wenigstens mal gemacht."

Ackermann ist einer der bestverdienenden Manager Deutschlands und derzeit wegen der Bankenkrise im Fokus der Öffentlichkeit. Sodann kritisierte die Kluft zwischen Armen und Reichen in Deutschland. Die Reichen verstünden die Armen nicht mehr, weil angesichts der Millionen-Einkommen jedes Maß verloren gehe.

Der aus der früheren DDR stammende Schauspieler Sodann war am Dienstag von der Partei Die Linke als Kandidat für das Bundespräsidenten-Amt nominiert worden. Er tritt dann gegen Amtsinhaber Horst Köhler und die SPD-Bewerberin Gesine Schwan an, gilt jedoch als völlig chancenlos.

Sodann kündigte in dem Interview an, im Falle einer Wahl zum Bundespräsidenten eine neue Hymne vorzuschlagen, nämlich die Kinderhymne von Bertolt Brecht: "Anmut sparet nicht noch Mühe, Leidenschaft nicht noch Verstand, dass ein gutes Deutschland blühe, wie ein andres gutes Land."

Zugleich würde er darauf dringen, dass Bildung und Kultur in Deutschland oberste Priorität hätten. "Alles, was der Kulturentwicklung in irgendeiner Weise hilft, arbeitet gegen den Krieg", sagte er.

Sodann bezeichnete sich in dem Interview als betenden Kommunisten. Er betonte, er wolle die DDR nicht wiederhaben. Aber er lasse sie sich auch nicht nehmen. Das derzeitige Leben gefalle ihm nicht so, sagte er. "Ich halte das, was wir haben, ja nicht für eine Demokratie." Allerdings sei diese auch das Schwierigste, was den Menschen einfallen könne, fügte er hinzu.

Sodann sagte weiter, ein Bundespräsident müsse wissen, wie die Menschen in Wirklichkeit leben. "Er muss die Seele seines Volkes ausdrücken können." Er hätte auch gern, dass in dieses Amt "etwas mehr Heiterkeit" hineinkomme.

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