Worte der Woche:Attacke der Altkanzler

Für Angela Merkel glich die Woche einer Achterbahnfahrt: Ein Altkanzler kritisierte den Kurs der Bundesregierung und ein amerikanisches Magazin kürte sie zur "mächtigsten Frau der Welt". Für andere Politiker waren die vergangenen Tage nur von kritischen Stimmen geprägt.

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Former German Chancellor Helmut Kohl looks on during a ceremony next to a piece of Berlin Wall at his home in Ludwigshafen

Quelle: REUTERS

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"Deutschland ist schon seit einigen Jahren keine berechenbare Größe mehr - weder nach innen noch nach außen."

Altkanzler Helmut Kohl (CDU) kritisierte die Außen- und Europapolitik der Bundesregierung. Ohne Bundeskanzlerin Angela Merkel oder Außenminister Guido Westerwelle namentlich zu nennen, kritisierte Kohl eine generelle Orientierungslosigkeit. Am Samstag dann ruderte Kohl via "Bild" zurück: Seine Kritik wolle er nicht als Abrechnung mit Merkel verstanden wissen. Ihm sei bewusst gewesen, "dass manche Aussagen des Interviews besondere Aufmerksamkeit erfahren würden", sagte Kohl. Aber: "Mein Interview ist natürlich auch keine Abrechnung." "Daran habe ich nie ein Interesse gehabt, damit fange ich jetzt, mit 81 Jahren, auch nicht an." Seine Äußerungen würden von der Opposition leichtfertig instrumentalisiert. Er habe vielmehr ein "positives Zeichen" setzen und "Optimismus verbreiten" wollen: "Meine Botschaft ist ein klares Ja zur Zukunft Deutschlands, das heißt unseres Landes mitten in Europa."

Dabei bekam er für seine ursprüngliche Äußerung durchaus Unterstützung - auch von einem anderen Altkanzler.

Zeit Konferenz Deutsches Wirtschaftsforum

Quelle: dapd

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"Man muss sich auf die Deutschen verlassen können, da hat der Helmut Kohl vollständig recht."

Damit stützte Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) die Kritik seines Nachfolgers an der deutschen Außenpolitik.

'Forbes'-Magazin waehlt Merkel erneut zur maechtigsten Frau

Quelle: dapd

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"Chefin der einzig wahren globalen Wirtschaft in Europa."

Das US-Magazin Forbes wählte Bundeskanzlerin Angela Merkel zur mächtigsten Frau der Welt. Merkel hatte den Titel bereits von 2006 bis 2009 inne. In diesem Jahr verdrängte sie die amerikanische First Lady Michelle Obama von der Spitze.

Loriot alias Vicco von Bülow wird 85

Quelle: dpa

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"Vicco von Bülow hat das kulturelle Leben in Deutschland über Jahrzehnte geprägt und als Loriot ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Deutschen ein gelassenes Bild ihrer Mentalität und Gewohnheiten gewinnen konnten."

Bundestagspräsident Norbert Lammert zum Tod des Humoristen Loriot. Vicco von Bülow war am Montag im Alter von 87 Jahren in Ammerland am Starnberger See gestorben.

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Quelle: AFP

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"Wir haben den Rebellen das Rückgrat gebrochen - Tripolis ist unter unserer Kontrolle."

Gaddafi-Sohn Saif al-Islam tauchte am Dienstag überraschend in Tripolis auf. Die Aufständischen hatten zuvor seine Gefangennahme gemeldet.

Gaddafi son appears in Tripoli after reported arrest

Quelle: dpa

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"Ein kurzer Auftritt mitten in der Nacht scheint mir nicht zu bedeuten, dass da jemand ein Land oder eine Hauptstadt oder sonst irgendwas kontrolliert."

Nato-Sprecherin Oana Lungescu sieht den Auftritt Saif al-Islams kritisch.

Baschar al-Assad, 2001

Quelle: AP

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"Es ist beunruhigend, dass er nicht Wort gehalten hat."

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warf dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad (im Bild) vor, trotz gegenteiliger Versprechen weiter militärisch gegen Demonstranten vorzugehen. Seit Beginn der Proteste gegen die Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad vor fünf Monaten seien mehr als 2200 Menschen ums Leben gekommen, sagte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay.

Linken-Chef Ernst: Ruecktrittsforderung war Einzelmeinung

Quelle: ddp

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"Wir tragen die politische Verantwortung. So etwas wird sich nicht wiederholen."

Die Gratulation seiner Partei zum 85. Geburtstag des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro findet Linkenvorsitzende Klaus Ernst grundsätzlich richtig. Er kritisierte aber den Stil des Glückwunschschreibens. Denn das Schreiben, das Castros "kampferfülltes Leben" würdigt, trage "digitale Unterschriften" von ihm und der Ko-Vorsitzenden Gesine Lötzsch.

Wulff kritisiert EZB in Schuldenkrise

Quelle: dpa

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"Sie darf sich nicht abhängig fühlen und sich am Nasenring durch die Manege führen lassen, von Banken, von Ratingagenturen oder sprunghaften Medien."

Bundespräsident Christian Wulff zur Rolle der Politik bei der Bewältigung der Schuldenkrise. Wenn nötig muss die Politik seiner Ansicht nach auch unpopuläre Entscheidungen treffen, sagte er bei einer Konferenz von Wirtschafts-Nobelpreisträgern am Bodensee.

Zeit-Konferenz - Schäuble

Quelle: dpa

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"Ich kriege keinen Abstand zu den Problemen."

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble beim Tag der offenen Tür seines Ministeriums auf die Frage nach seinem kürzlich beendeten Urlaub in Zeiten der Schuldenkrise.

Krawalle nach Schanzenfest

Quelle: dpa

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"Hamburg ist nicht London. Sicher hatten wir die Ausschreitungen im Hinterkopf. Aber dort herrschen ganz andere Strukturen, soziale Hintergründe."

Uwe Koßel, Landesvorsitzender der Hamburger Polizeigewerkschaft, nach den Krawallen im Hamburger Schanzenviertel. Dort fand am vergangenen Wochenende das Schanzenfest, ein traditionelles Straßenfest, statt.

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Quelle: AP

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"Wenn Sie bei Facebook einen Account haben, lassen Sie ohnehin umfassend Ihre Hosen runter."

Schleswig-Holsteins oberster Datenschützer Thilo Weichert kritisierte die Verstöße gegen Datenschutzgesetze durch das Online-Netzwerk Facebook. Er forderte die Anbieter von Webseiten auf, den "Gefällt-mir"-Button des Netzwerks zu entfernen. Über diese Schaltfläche würden rechtswidrige Nutzerprofile erstellt, so Weichert.

FDP-Wahlplakat mit Farbe beschmiert

Quelle: ddp

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"Warum werden eigentlich keine Plakate von Linkspartei oder Grünen mutwillig zerstört?"

So titelte die FDP eine Pressemitteilung zu Brandanschlägen auf Wahlplakate der Liberalen. In Berlin findet derzeit der Wahlkampf um die Wahl zum Abgeordnetenhaus statt. Schon zur Bundestagswahl 2005 wurden die Wahlplakate der FDP (im Bild) beschmiert.

© sueddeutsche.de/maza/lala
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