Anfang Februar wird es ernst für Julian Assange: Dann entscheidet ein Gericht in London über seine Auslieferung nach Schweden. Dort ermitteln die Behörden wegen des Verdachts der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung gegen ihn.
Wenige Tage vor dieser möglicherweise entscheidenden Anhören über eine Auslieferung von Großbritannien an Schweden wendet sich der Wikileaks-Gründer mit einem Hilferuf an seine Heimat: Per Videobotschaft fordert er die australische Premierministerin Julia Gillard auf, ihn in sein Heimatland zurückzuholen.
Er und seine Mitstreiter seien in Großbritannien Todesdrohungen ausgesetzt, sagte er in einer Videobotschaft, die die australische Tageszeitung Sydney Morning Herald auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Gillards Regierung solle ihr "diplomatisches Schweigen" beenden, ihn selbst "nach Hause bringen und unsere Landsleute schützen", fordert Assange darin.
Der in Australien geborene Assange steht derzeit in Großbritannien unter Hausarrest. Assange sieht die Vorwürfe Schwedens als Teil eines Komplotts und befürchtet eine Ausweisung in die USA, die ebenfalls rechtliche Schritte gegen ihn prüfen. Wikileaks hatte im vergangenen Jahr geheime US-Unterlagen zu den Einsätzen in Afghanistan und im Irak sowie Depeschen der US-Diplomatie im Internet veröffentlicht.