Ecuador hat Wikileaks-Gründer Julian Assange eingebürgert. Das gab die Regierung in Quito überraschend bekannt. Außenministerin María Fernanda Espinosa sagte am Donnerstag, ihr Land habe sich für die Einbürgerung von Assange entschieden, während es nach Wegen zu einer Lösung seiner Lage suche. Ihm sei bereits am 12. Dezember die Staatsbürgerschaft des südamerikanischen Landes zuerkannt worden.
Entsprechende Gerüchte gab es schon am Mittwoch, nachdem Assange auf Twitter ein Bild von sich selbst in einem Trikot der ecuadorianischen Fußball-Nationalmannschaft gepostet hatte.
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Assange, der in Australien geboren und aufgewachsen ist, lebt seit mehr als fünf Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London. Ecuador hatte dem Gründer der Enthüllungsplattform politisches Asyl gewährt, nachdem er 2012 in die Botschaft geflüchtet war, um einer Auslieferung nach Schweden zu entgehen. In Schweden wurde wegen des Verdachts sexueller Vergehen gegen Assange ermittelt. Der Fall wurde später nicht weiter verfolgt.
Der 46-Jährige fürchtet, dass ihm in den USA der Prozess gemacht werden könnte und er möglicherweise die Todesstrafe erhielte. Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte in den vergangenen Jahren hunderttausende geheime Dokumente veröffentlicht, unter anderem über das Vorgehen der US-Streitkräfte während der Kriege im Irak und in Afghanistan. Assange zog damit den Zorn der US-Regierung und der Nato auf sich.
Bereits im Laufe des Tages war bekannt geworden, dass Assange eine ecuadorianische Ausweisnummer erhalten soll - und dass er vonseiten Großbritanniens keinen Diplomatenstatus bekommt, der ihn vor Strafverfolgung geschützt hätte. Die britische Polizei erklärte zudem, Assange beim Verlassen der Botschaft auch weiterhin festnehmen zu wollen, weil er gegen Bewährungsauflagen verstoßen habe. Die Botschaft gefahrlos verlassen kann der Wikileaks-Gründer trotz seiner neuen Staatsbürgerschaft also wohl nicht.