Spanien: Der Kampf um des Wassers Fluss
Mit der Protestkultur gegen die Umweltzerstörung und Großprojekte, so lautet das Klischee, ist es in Spanien nicht allzu weit her. Und auf den ersten Blick stimmt es ja auch. Selbst der Unmut gegen einen Tunnel für den Hochgeschwindigkeitszug in Barcelona war vergleichsweise kleinlaut. Doch es gibt auch ganz andere Beispiele, bei denen Protest Großvorhaben teilweise sogar gestoppt hat. Vor allem die Schlachten rund um ein in Spanien immer knapperes Gut namens Wasser haben Massen mobilisiert, sagt Ladislao Martínez vom Vorstand von Attac Spanien. Zum Beispiel wenn es darum ging, Stauprojekte abzuwenden, die Naturschutzgebiete bedrohten. Die größten Demonstrationen rief der Kampf um den Ebro-Fluss hervor. Die konservative PP verfolgte bis 2004 den Plan, den Fluss um Hunderte Kilometer umzubetten, um das Wasser aus dem Nordosten in den versteppenden Süden umzuleiten. Zehntausende gingen bei Demonstrationen dafür und dagegen auf die Straßen, der irrwitzig anmutende Plan wurde nach dem Regierungswechsel fallen gelassen.
(jc)