Westjordanland:Polizeigewalt und eine Entschuldigung

Während in Annapolis Präsident Abbas verhandelte, kam es zu erneut zu Zusammenstößen mit der Polizei auf der Westbank. Bei der Beerdigung eines Gegners des Gipfel sind etwa 30 Menschen verletzt worden.

Loyal zu Palästinenserpräsident Mahmud Abbas stehende Sicherheitskräfte seien mit Schlagstöcken gegen die Trauergäste vorgegangen und hätten Warnschüsse abgefeuert, berichteten Augenzeugen.

Der Demonstrant war am Dienstag tödlich verletzt worden, als palästinensische Sicherheitskräfte gewaltsam eine Demonstration gegen die Nahostkonferenz aufgelöst hatten. Bei dem Treffen in Annapolis im US-Bundesstaat Maryland hatten Palästinenser und Israelis die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen vereinbart.

Die Polizei wollte am Mittwoch nach eigenen Angaben verhindern, dass sich aus der Trauerfeier eine Kundgebung gegen die Palästinenserführung entwickelt. Trauergäste hätten Fahnen der radikalislamischen Hamas-Organisation getragen. Die Palästinenserführung in Ramallah hatte Proteste gegen das Treffen in Annapolis verboten.

Mit einem Sitzstreik vor dem Innenministerium in Ramallah protestierten Journalisten am Mittwoch gegen den harten Polizeieinsatz. Der amtierende Innenminister Abdel Rasak al-Jachia entschuldige sich bei den Journalisten.

"Ich habe keine Befehle gegeben, Journalisten anzugreifen oder davon abzuhalten, ihre Arbeit zu tun", sagte er. "Ich entschuldige mich dafür, was geschehen ist, und für jeden, der verletzt worden ist."

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