Weltkarte zur gleichgeschlechtlichen Ehe:Liebe, Toleranz, Bedrohung

Irland sagt ja zur Homo-Ehe. Als 20. Land der Welt. Deutschland diskutiert noch über diesen Schritt. In manchen Staaten droht Homosexuellen dagegen Gefängnis oder Tod. Eine weltweite Übersicht.

Von Florian Gontek (Recherche) und Steffen Kühne (Grafik)

Welche Rechte haben schwule und lesbische Paare? Die Unterschiede sind enorm. Vorreiter bei der Gleichstellung war Dänemark, das 1989 als erstes Land der Welt die standesamtliche Verbindung gleichgeschlechtlicher Paare zuließ - als sogenannte registrierte Partnerschaft. Die Niederlande gingen am 1. April 2001 sogar noch weiter: Als erstes Land der Welt öffneten sie die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Inzwischen sind 19 Länder diesem Beispiel gefolgt, zuletzt Irland.

In Deutschland hat sich die Politik das bislang noch nicht getraut. Hier wird die Gleichstellung homosexueller Paare allerdings seit Jahren in kleinen Schritten vollzogen. In Frankreich, wo es die Homo-Ehe bereits gibt, sorgte das Thema für heftige Debatten: Vor einem Jahr gingen dort Zehntausende Menschen auf die Straßen, um gegen die Ehe für Schwule und Lesben zu protestieren. Ein kritischer Punkt bei der Gleichstellung ist das Adoptionsrecht: In Portugal etwa haben gleichgeschlechtliche Paare zwar das Recht auf Eheschließung, nicht jedoch auf die Adoption von Kindern.

Mit ganz anderen Problemen haben Schwule und Lesben in Ländern wie Afghanistan, Nigeria oder Marokko zu kämpfen. Hier wird gleichgeschlechtliche Liebe mit Gefängnis oder sogar mit Peitschenhieben oder dem Tode bestraft.

Unsere Grafik zeigt den Stand der Gesetzgebung in den Ländern der Welt an. Nichtstaatliche Verfolgung und homophobe Übergriffe im Alltag, die auf der ganzen Welt vorkommen, konnten dabei nicht erfasst werden.

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