Weißrussland:Gericht fällt erneut Todesurteil

Ein Gericht im autoritär regierten Weißrussland hat erneut einen Mann wegen Mordes zum Tode verurteilt.

Ein Gericht im autoritär regierten Weißrussland hat erneut einen Mann wegen Mordes zum Tode verurteilt. Das bestätigte eine Justizsprecherin in der Stadt Gomel am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Der 25-Jährige soll gestanden haben, im vergangenen September eine Studentin mit 102 Messerstichen getötet zu haben. Nach Ansicht von Bürgerrechtlern ist der wegen Totschlags vorbestrafte Mann psychisch gestört.

Die Ex-Sowjetrepublik ist das letzte Land Europas, das die Todesstrafe vollstreckt - per Genickschuss. Es sei bereits das dritte Todesurteil in Weißrussland in diesem Jahr, berichteten Medien. Erst am Mittwoch hatte ein Gericht in Grodno einen Mann wegen Doppelmordes zum Tode verurteilt. Danach hatte der Europarat an Minsk appelliert, den Richterspruch zu ändern. Das Land dürfe sich nicht mit der "grausamen und unmenschlichen Strafe" noch weiter von Europa entfernen, warnten die Berichterstatterin für die Abschaffung der Todesstrafe, Marina Schuster (FDP), und der Berichterstatter für Weißrussland, der Este Andres Herkel, in einer Mitteilung. Die EU und die USA haben angesichts der Willkürjustiz in Weißrussland Sanktionen gegen das Land verhängt.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: