Weihnachtsbotschaft des Papstes:Johannes Paul II. ruft zum Ende des Terrorismus auf

Der schwer kranke Pontifex sagte, die christliche Botschaft sei stets eine Botschaft gegen Krieg und Gewalt. Der 83-Jährige sprach vor Zehntausenden, die bei Kälte und strahlender Sonne auf den Petersplatz gekommen waren. Anschließend spendete er den traditionellen Segen "Urbi et Orbi".

Trotz sichtlicher Probleme beim Sprechen fügte er die Weihnachtsgrüße in 62 Sprachen hinzu. Auf Deutsch sagte das Oberhaupt der Katholiken: "Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschheit, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade. Sein Friede möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!"

Wie bereits die Mitternachtsmesse war auch die Weihnachtsbotschaft auf dem Petersplatz aus Furcht vor Terroranschlägen von strengsten Sicherheitsmaßnahmen begleitet.

"Erlöse uns von den großen Übeln, welche die Menschheit zu Beginn des Dritten Jahrtausends zerreißen", sagte der sichtlich geschwächte Papst in einer sehr kurzen Weihnachtsbotschaft. "Befreie uns von Kriegen und bewaffneten Konflikten, die ganze Regionen des Globus verwüsten. Befreie uns von der Plage des Terrorismus und vieler anderer Formen der Gewalt, die schwache und wehrlose Menschen peinigen."

Papst fordert Friedens-Anstrengungen in Nahost

Als Folge der Parkinson-Krankheit war seine Aussprache erneut sehr undeutlich. Zwar wirkte der Papst erschöpft und geschwächt, er machte aber einen gesundheitlich weitaus gefestigteren Eindruck als noch vor wenigen Wochen, als er selbst kurze Reden nicht selbst vortragen konnte. Entgegen ursprünglichen Planungen sprach er die Weihnachtsbotschaft nicht von der Mittelloggia des Petersdoms aus, sondern direkt auf dem Petersplatz.

Der Papst forderte weitere Anstrengungen zum Frieden, ausdrücklich verwies er dabei auf die Lage im Nahen Osten. "Nimm uns alle Mutlosigkeit beim Beschreiten von Wegen des Friedens, die gewiss schwierig sind, aber möglich und daher geboten. Solche Wege sind überall dringend erforderlich."

(sueddeutsche.de/dpa)

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