Der Papst ehrt seinen verstorbenen Vorgänger - es ist eine Seligsprechung in Rekordzeit: Benedikt XVI. will Johannes Paul II. am 1. Mai seligsprechen. In einem Dekret bestätigte das katholische Kirchenoberhaupt ein Wunder, das dem polnischen Papst zugeschrieben wird. Er soll eine französische Nonne von der Parkinson-Krankheit geheilt haben. Damit steht der Seligsprechung nichts mehr im Wege.
Zu der Zeremonie am ersten Sonntag nach Ostern werden Hunderttausende Pilger in Rom erwartet. Nachdem 2005 bei der Beerdigung von Johannes Paul II. Forderungen nach einer zügigen Heiligsprechung laut geworden waren, hat Papst Benedikt XVI. dem Prozedere Priorität eingeräumt. Johannes Paul II., der bürgerlich Karol Wojtyla hieß, gilt als einer der beliebtesten Päpste der Kirchengeschichte.
Für eine Seligsprechung muss ein Wunder nachgewiesen werden, für eine Heiligsprechung zwei. Selige und Heilige werden in der katholischen Kirche als Vorbilder christlichen Lebens verehrt.
Die Seligsprechung erlaubt die offizielle Verehrung eines verstorbenen Menschen in einer bestimmten Region, die Heiligsprechung dehnt diese Verehrung auf die gesamte katholische Kirche aus. Mit der Seligsprechung stellt der Papst fest, dass ein Gestorbener vorbildlich aus dem Glauben heraus gelebt hat und "Jesus Christus in besonderer Weise nachgefolgt" ist.