Wahlkampf der US-Republikaner:Tea Party gegen Cocktailparty

Wer darf gegen Barack Obama antreten? Der Wahlkampf der Republikaner spaltet die Grand Old Party. Mitt Romney gegen Newt Gingrich, das bedeutet auch: Die Reichen gegen die Mittelschicht, Moderate gegen Erzkonservative. Das beweist auch das Äußere der Unterstützergruppen. Eine Typologie in Bildern.

Sebastian Gierke

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Wer darf gegen Barack Obama antreten? Der Wahlkampf der Republikaner spaltet die Grand Old Party. Mitt Romney gegen Newt Gingrich, das bedeutet auch: die Reichen gegen die Mittelschicht, Moderate gegen Erzkonservative. Das beweist auch das Äußere der Unterstützergruppen. Eine Typologie in Bildern. Mitt Romney und Newt Gingrich kämpfen, wie hier bei einer TV-Debatte kurz vor den wichtigen Vorwahlen der Republikaner in Florida, mit harten Bandagen um Stimmen. Vor allem Gingrich intensivierte kurz vor der Abstimmung noch einmal seine Attacken und versuchte so, doch noch Boden auf den in Umfragen deutlich führenden Romney gutzumachen.

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Dabei liegen die beiden Bewerber um die republikanische Präsidentschaftskandidatur inhaltlich gar nicht so weit auseinander. Romney und Gingrich verbindet weltanschaulich mehr, als sie trennt. Beide vertreten klar konservative Positionen. Egal ob Abtreibung (verbieten), Homosexuellen-Ehe (dagegen), Klimaerwärmung (nicht menschengemacht) oder Steuererhöhungen (dagegen), bei den meisten innenpolitischen Themen, die die Amerikaner im Wahlkampf umtreiben, herrscht Einigkeit. Auch außen- und sicherheitspolitisch unterscheiden sich Romney und Gingrich kaum, beide gelten als "Falken", als Hardliner.

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Trotz der inhaltlichen Gemeinsamkeiten haben sich um Romney und Gingrich ganz unterschiedliche Unterstützergruppen zusammengefunden. Nicht nur zwischen Demokraten und Republikanern tun sich tiefe Risse auf, auch innerhalb der Republikaner gibt es mittlerweile so etwas wie einen Klassenkampf.

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Das zeigt sich auch auf Wahlkampfveranstaltungen: Romney fühlt sich dann am wohlsten, wenn er es mit Menschen zu tun hat, die in vielerlei Hinsicht wie er sind: reich, gut ausgebildet - und skeptisch, was den Populismus der Tea-Party-Bewegung angeht.

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Newt Gingrich dagegen schaut den Leuten aufs Maul. Er spricht die Sprache des kleines Mannes. Schon äußerlich unterscheiden sich Unterstützergruppen der beiden Kandidaten oft. Lust auf ein kleines Quiz?

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Auf wen warten diese republikanischen Unterstützer in Florida?

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Richtige Antwort: Gingrich. Und diese Dame mit der, nun ja, auffälligen Brille? Ist Mitt Romney ihr Favorit? Oder gilt ihr Lachen Gingrich?

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Richtige Antwort: Gingrich. Zylinder? Und stilisierte Militäruniform? Passt das zu Gingrich? Oder zu Romney?

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Richtige Antwort: Romney. Diese Frau hat einen Elefanten, das Wappentier der Republikaner, auf dem Hut. Und welchen Kandidaten im Herzen?

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Gingrich wäre richtig gewesen. Weiße Bluse, silberne Kette, rote Lippen und - eine Brille: Wen drückt sie die Daumen?

Wahlkampf der US-Republikaner

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Richtige Antwort: Romney. Und für wen schwenkt sie ihre Fähnchen? Für Mitt? Oder Newt?

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Richtige Antwort: Gingrich. Und diese Dame? Okay, klar. Als wäre es ihr auf der Stirn eingebrannt. Natürlich ist das eine Spielerei. Natürlich kann und darf man die Anhänger der Republikaner nicht nur aufgrund ihres Äußeren einem Kandidaten zuordnen. Doch die äußerlichen Unterschiede sind ein deutliches Indiz für die offensichtliche Spaltung der Grand Old Party im Vorwahlkampf. 

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Gingrich gewinnt viele Unterstützer bei Menschen aus der Mittelklasse, bei denen, die sich Sorgen machen um die Zukunft - und die glauben, ihre Stimme würde nicht mehr gehört. Schon gar nicht von den Medien. Das Partei-Establishment der Republikaner, das Romney hinter sich weiß, war erschrocken nach Gingrichs Coup in South Carolina. Kann der uns gefährlich werden? Der Aufstand der kleinen Leute, die Graswurzelbewegung? Kann sich die Tea Party doch noch auf einen Kandidaten einigen?

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Während der Wahlkampfveranstaltungen Romneys sieht man überproportional viele große Limousinen auf den Parkplätzen. Romney lebe in einer Welt "von Schweizer Bankkonten und Konten auf den Cayman-Inseln und 20 Millionen Dollar machen, ohne dafür zu arbeiten", sagt Gingrich über seinen Kontrahenten.

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Und auch die Statistiken beweisen: Romney hat in den ersten drei US-Bundesstaaten, in denen gewählt wurde, die reichsten Wähler klar für sich gewonnen. In Iowa, wo er knapp gegen Rick Santorum verlor, lag er bei dieser Wählergruppe zwölf Prozentpunkte vor Gingrich, in New Hampshire 34 Punkte und in South Carolina, wo er insgesamt Gingrich klar unterlegen war, war er bei den Reichsten 16 Prozentpunkte vorn. Die Zahlen beweisen außerdem: Je höher der Bildungsabschluss eines Wählers, desto größer sind die Chancen, dass er Romney seine Stimme gibt.

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(Foto: AFP)

Newt Gingrich wird versuchen, die Tea Party hinter sich zu bringen. Einen Schub könnte er trotz der klaren Niederlage in Florida bekommen, sollte der erzkonservative Rick Santorum aussteigen. Viele Anhänger Santorums könnten dann zu Gingrich überlaufen. Populisten gegen Elitisten, Mittelstand gegen Superreiche, Tea Party gegen Cocktailparty: Das Rennen ist noch nicht gelaufen. Newt Gingrich jedenfalls will noch lange nicht aufgeben. Seine Anhänger auch nicht.

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