Wahlkampf:CSU beklagt "Verschlämmerung"

Polit-Jux und Wahlplakate, auf denen viel Haut zu sehen ist - für CSU-Spitzenkandidat Ramsauer Grund zu Kritik.

CSU-Spitzenkandidat Peter Ramsauer hat kein Verständnis dafür, dass Politiker durch "irgendwelche Komparsenrollen in eigenartigen Filmen" oder durch Plakate mit tiefem Ausschnitt nach Aufmerksamkeit haschen.

Neben Gabriele Pauli erschienen noch andere Politiker zur Premiere des "Schlämmer"-Filmes. (Foto: Foto: dpa)

Der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte Ramsauer, ein solches Verhalten halte er nicht für seriös. "Das erregt zwar Aufsehen, ersetzt aber nicht Substanz", fügte er hinzu.

Damit spielte Ramsauer auf ein Wahlplakat der CDU-Politikerin Vera Lengsfeld an, das diese sowie ihre Parteifreundin und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit tiefem Dekolleté zeigt.

Zur Premiere des "Schlämmer"-Filmes "Isch kandidiere" waren vor wenigen Tagen auch Politiker verschiedener Parteien erschienen.

Die Kunstfigur "Horst Schlämmer", mit der sich Komiker Hape Kerkeling in den Bundestagswahlkampf einmischt, hat nach Ramsauers Worten einen doppelten Effekt. Positiv sei, dass durch den merkwürdigen Kandidaten "Schlämmer" auf die Bundestagswahl am 27. September aufmerksam gemacht werde.

Negativ sei, dass sich Politik in ihrer Komplexität nicht so simpel reduzieren lasse. "Bei der Verschlämmerung der Politik bleiben Inhalte auf der Strecke und dazu sollten Politiker nicht auch noch beitragen", kritisierte Ramsauer.

Er erlebe in seinen Wahlkampfveranstaltungen, dass gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Menschen Verantwortung und Ernsthaftigkeit suchten. Er setze auf die politische Reife der Wähler.

"Wer Spaß haben will, geht in den Zirkus, ins Kino oder in das Kabarett. In der Politik hingegen ist Ernsthaftigkeit gefragt", sagte Ramsauer.

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