Wahlen zum Bundespräsidenten seit 1949:So liefen die früheren Bundesversammlungen ab

A general view shows a session of the Federal Assembly at the Reichstag in Berlin

Die Bundesversammlung im Reichstagsgebäude 2009.

(Foto: REUTERS)

Nur einmal gab es keinen Gegenkandidaten: Die Ergebnisse früherer Bundespräsidentenwahlen im Überblick.

Bei der Wahl zum Bundespräsidenten standen in der Bundesversammlung seit 1949 mit einer Ausnahme immer mehrere Kandidaten zur Wahl. Nur in der neunten Bundesversammlung am 23. Mai 1989 hatte Richard von Weizsäcker keinen Gegenkandidaten, als er mit großer Mehrheit für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt wurde.

Das bisher beste Ergebnis erzielte Theodor Heuss (FDP) bei seiner Wiederwahl 1954. Für Gustav Heinemann (SPD) entschied sich 1969 im dritten Wahlgang nicht einmal die Hälfte der Mitglieder. Wie Heinemann und Roman Herzog (CDU) 1994 konnte sich auch der jetzt zurückgetretene Christian Wulff (CDU) am 30. Juni 2010 erst im dritten Wahlgang durchsetzen. Die Ergebnisse der Bundesversammlungen im Überblick:

  • 12.09.1949: Theodor Heuss (FDP); Vorschlag von CDU/CSU/FDP/Deutsche Partei (DP); im 2. Wahlgang mit 51,7 Prozent gewählt; Verlierer u.a. Kurt Schumacher (Vorschlag SPD).
  • 17.07.1954: Theodor Heuss; Vorschlag CDU/CSU/FDP/DP; im 1. Wahlgang 85,6 Prozent; Verlierer u.a. Alfred Weber (SPD, Vorschlag KPD).
  • 1.07.1959: Heinrich Lübke (CDU); Vorschlag CDU/CSU/DP; im 2. Wahlgang 50,7 Prozent; Verlierer u.a. Carlo Schmid (Vorschlag SPD).
  • 1.07.1964: Heinrich Lübke; Vorschlag CDU/CSU/SPD; im 1. Wahlgang 68,1 Prozent; Verlierer Ewald Bucher (Vorschlag FDP).
  • 5.03.1969: Gustav Heinemann (SPD); Vorschlag FDP/SPD; im 3. Wahlgang 49,4 Prozent; Verlierer Gerhard Schröder (Vorschlag CDU/CSU).
  • 15.05.1974: Walter Scheel (FDP); Vorschlag SPD/FDP; im 1. Wahlgang 51,2 Prozent; Verlierer Richard von Weizsäcker (Vorschlag CDU/CSU).
  • 23.05.1979: Karl Carstens (CDU); Vorschlag CDU/CSU; im 1. Wahlgang 51,0 Prozent; Verliererin Annemarie Renger (Vorschlag SPD).
  • 23.05.1984: Richard von Weizsäcker (CDU); Vorschlag CDU/CSU; im 1. Wahlgang 80,0 Prozent; Verliererin Luise Rinser (parteilos; Vorschlag Grüne).
  • 23.05.1989: Richard von Weizsäcker; Vorschlag CDU/CSU/SPD/FDP; im 1. Wahlgang 84,9 Prozent; kein Gegenkandidat.
  • 23.05.1994: Roman Herzog (CDU); Vorschlag CDU/CSU; im 3. Wahlgang 52,6 Prozent; Verlierer u.a. Johannes Rau (Vorschlag SPD).
  • 23.05.1999: Johannes Rau (SPD); Vorschlag SPD; im 2. Wahlgang 51,6 Prozent; Verliererin u.a. Dagmar Schipanski (Vorschlag CDU/CSU).
  • 23.05.2004: Horst Köhler (CDU); Vorschlag CDU/CSU/FDP; im 1. Wahlgang 50,1 Prozent; Verliererin Gesine Schwan (Vorschlag SPD, Grüne).
  • 23.05.2009: Horst Köhler; Vorschlag CDU/CSU/FDP; im 1. Wahlgang 50,1 Prozent; Verliererin u.a. Gesine Schwan (Vorschlag SPD).
  • 30.06.2010: Chrisitan Wulff (CDU); Vorschlag CDU/CSU/FDP; im 3. Wahlgang 50,4 Prozent; Verlierer Joachim Gauck (parteilos; Vorschlag SPD, Grüne).
  • 18. März 2012: Joachim Gauck (parteilos); Vorschlag CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne; im 1. Wahlgang mit 79,9 Prozent; Verlierer u.a. Beate Klarsfeld (parteilos)
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: