Wahl in Frankreich:Macron will Präsident von Frankreich werden

Er fordert damit den amtierenden Präsidenten Hollande heraus. Für den war er als Berater und Wirtschaftsminister tätig.

Der französische Polit-Jungstar Emmanuel Macron tritt zur Präsidentenwahl an. "Ich bin bereit", sagte der frühere Wirtschaftsminister am Mittwoch im Pariser Vorort Bobigny.

Die Kandidatur des 38-Jährigen setzt den amtierenden Präsidenten François Hollande gut fünf Monate vor der Wahl weiter unter Druck. Macrons Schritt war bereits erwartet worden. Er hatte im Frühjahr eine eigenen politische Bewegung "En marche!" gegründet, die er "weder rechts noch links" positionierte.

Macron, Sohn einer bürgerlichen Familie aus dem nordfranzösischen Amiens, hatte nach einem Philosophie-Studium und als Absolvent der Elite-Hochschule ENA zunächst als Banker gearbeitet. Dabei soll er bereits vor vier Jahren Millionär geworden sein.

2012 berief der neu gewählte Sozialist Hollande den Mann mit dem gewinnenden Lächeln zu seinem Wirtschaftsberater, Macron ist Architekt von Hollandes marktwirtschaftlicher Kurswende 2014. Im Juni 2014 verließ der Berater den Élysée-Palast - um nur zwei Monate später als Wirtschaftsminister auf die politische Bühne zurückzukehren.

Doch auch hier blieb er nicht allzu lange. Nach zunehmenden Spannungen mit Premierminister Manuel Valls war Macron im August aus der Regierung zurückgetreten. Er erklärte damals, er wolle "eine neue Etappe beginnen" und "frei sein", bis Ende September Vorschläge "zur Veränderung Frankreichs" zu machen. Er habe im Amt "die Grenzen des politischen Systems gespürt."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: