Waffendebatte in den USA:Joe Biden lobt Vorzüge von Gewehren im Haus

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Mit seinen Ausführungen wollte Biden die Leser davon überzeugen, dass zum Selbstschutz keine halbautomatischen Sturmgewehre nötig sind.

(Foto: REUTERS)

Eigentlich soll US-Vizepräsident Joe Biden nach Möglichkeiten zur Eindämmung der Waffengewalt suchen. Nun hebt er in einem Interview hervor, wie hilfreich einfache Gewehre in Privatbesitz sind und was er seiner Frau zum Umgang mit doppelläufigen Flinten rät.

Ausgerechnet US-Vizepräsident Joe Biden, der seit dem Amoklauf von Newtown nach Möglichkeiten zur Eindämmung von Waffengewalt sucht, hat die Vorzüge eines Gewehrs im Haus gelobt. "Wenn du dich schützen willst, beschaffe dir eine doppelläufige Flinte", sagten Biden in einem Interview mit der Zeitschrift Parents Magazine.

Diesen Rat habe er einst seiner Frau Jill gegeben, um sich in ihrem abgelegenen Haus im Bundesstaat Delaware zu schützen. "Jill, wenn es ein Problem gibt, geh auf den Balkon, nimm diese doppelläufige Flinte und feuere zwei Schüsse nach draußen", wurde Biden weiter zitiert.

Ein halbautomatisches Sturmgewehr sei für einen solchen Fall gar nicht nötig, "denn in Wirklichkeit braucht man keine 30 Schüsse". Außerdem seien Sturmgewehre schwieriger zu handhaben. Mit seinen Ausführungen wollte Biden die Leser davon überzeugen, dass auch zum Selbstschutz keine halbautomatischen Sturmgewehre nötig sind.

"Wir können viele Dinge tun, die dazu beitragen, dass weniger Menschen Opfer von Waffengewalt werden", so Biden. "Und wir sollten diese Dinge tun." Biden sagte, dass die Verfassung es der Regierung erlaube, den Besitz bestimmter Waffentypen zu verbieten. Wenn das nicht der Fall wäre, könnten die Amerikaner auch Granatwerfer und Panzer kaufen.

Nach dem Amoklauf von Newtown Mitte Dezember, bei dem ein junger Mann mit einem Sturmgewehr unter anderem 20 kleine Kinder in einer Grundschule erschossen hatte, hatte US-Präsident Barack Obama seinen Stellvertreter damit beauftragt Maßnahmen zur Eindämmung der Waffengewalt vorzuschlagen.

Das Weiße Haus setzt sich unter anderem für ein Verbot von Sturmgewehren und von besonders großen Magazinen ein. Insbesondere viele Republikaner im Kongress sperren sich gegen ein schärferes Waffenrecht und verweisen auf das in der US-Verfassung festgeschriebene Recht auf das Tragen von Waffen.

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