Der Chefminister von Gibraltar, Fabian Picardo, hat der spanischen Regierung vorgeworfen, Differenzen um ein künstliches Riff vor der Halbinsel hochzuspielen, um von eigenen Korruptions- und Schwarzgeldaffären abzulenken. In einem Interview der Süddeutschen Zeitung legt Picardo dar, dass das Riff aus durchlöcherten Betonblöcken der Erholung der Meeresfauna in einem überfischten Abschnitt diene.
Die von Madrid angeordnete schleppende Grenzabfertigung, die im Hochsommer stundenlange Wartezeiten entstehen lässt, und die Drohung, den Luftraum für Flugzeuge nach Gibraltar einzuschränken, seien völlig überzogen.
Sie schadeten Tausenden Spaniern aus der Region, die in Gibraltar arbeiteten. Picardo, der der Labour Party Gibraltars angehört, unterstellt der Führung in Madrid, das autonome britische Überseegebiet wieder an Spanien anschließen zu wollen.
Streit um künstliches Riff:Spanische Fischer protestieren vor Gibraltars Küste
Im Gibraltar-Streit zwischen London und Madrid haben spanische Fischer gegen das Vorgehen der britischen Behörden protestiert. Mehr als 50 Fischer fuhren mit ihren Kuttern zu einem Fanggebiet, das von Gibraltar beansprucht wird und mit Betonblöcken versperrt wurde. Dort kam es zu heftigen Wortgefechten.
Das vollständige Interview mit Fabian Picardo lesen Sie in der Montagsausgabe der Süddeutschen Zeitung.