Vor der Bundespräsidentenwahl:CDU und SPD streiten über Kandidatenkür

Sollen die Parteien der großen Koalition einen gemeinsamen Kandidaten für das höchste Staatsamt vorschlagen oder nicht?

Die Kandidatenkür für die Wahl des Bundespräsidenten im Februar 2017 führt zu Streit in der großen Koalition. CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat ein mögliches Vorpreschen der SPD-Spitze mit dem Versuch, die Theologin Margot Käßmann als rot-rot-grüne Kandidatin ins Spiel zu bringen, kritisiert. Tauber sagte dem Tagesspiegel, "dass es den Volksparteien in diesen bewegten Zeiten gut anstünde, wenn sie sich gemeinsam auf eine respektable Persönlichkeit für das höchste Staatsamt verständigten". Er gehe davon aus, dass der Vorstoß von SPD-Chef Sigmar Gabriel stamme.

Die Parteivorsitzenden von Union und SPD wollen bis Ende Oktober ausloten, ob eine Verständigung auf einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten möglich ist. Falls es damit nichts wird, steigt die Chance einer Kampfkandidatur in der Bundesversammlung am 12. Februar. Das Ergebnis ist derzeit offen. Käßmann hatte vergangene Woche von sich aus abgesagt, nachdem ihr Name in die Öffentlichkeit lanciert worden war. CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn sprach sich allerdings gegen die Konsenssuche im Rahmen der großen Koalition aus. "Ich hielte es für selbstverständlich, dass die Union als größte Gruppe in der Bundesversammlung einen eigenen Kandidaten ins Rennen schickte", sagte er der Berliner Zeitung.

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