Volle Sozialkassen:Sozialversicherungen erzielten 20-Milliarden-Überschuss

Erstmals seit 1985 schreibt die Bundesagentur für Arbeit schwarze Zahlen, Kranken-, Unfall- und Rentenkassen vermeldeten für 2006 ein sattes Plus. Der Grund: Die gute Konjunktur - und die Umstellung des Beitragseinzuges.

Alle Jahre wieder berichten Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung, die Bundesagentur für Arbeit sowie die Bundesknappschaft und die Altershilfe für Landwirte, wie viel sie eingenommen und ausgegeben haben. Für 2005 schlossen die Sozialversicherungsträger mit einem Minus von 3,3 Milliarden Euro ab.

Ganz anders 2006: Die gesetzliche Sozialversicherung erwirtschaftete einen stattlichen Überschuss von 20,5 Milliarden Euro. Grund für das deutliche Plus war unter anderem die gute Konjunktur, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Allerdings kam der Überschuss auch zu Stande, weil die Sozialversicherungsbeiträge wegen eines Einmaleffektes 13 statt 12 Mal gezahlt wurden. Grund war die Verlegung des Fälligkeitsdatums für die Zahlung der Versicherungsbeiträge.

BA vermeldet Überschuss von 11,2 Milliarden

Erstmals seit 1985 schrieb die Bundesagentur für Arbeit wieder schwarze Zahlen: Die Ausgaben der Behörde gingen um 14,6 Prozent auf 45,4 Milliarden Euro zurück, während die Einnahmen um 6,6 Prozent auf 56,6 Milliarden Euro stiegen. Damit lag der Überschuss der Bundesagentur bei 11,2 Milliarden. Diese Zahl hatte die Behörde bereits bekannt gegeben.

Ähnlich verlief die Entwicklung bei der Rentenversicherung: Nach einem Defizit von 4,3 Milliarden Euro im Vorjahr wies sie einen Überschuss von 7,3 Milliarden Euro aus.

Während die Ausgaben fast konstant bei 232,9 Milliarden lagen, erhöhten sich die Einnahmen kräftig um 5,1 Prozent auf 240,2 Milliarden Euro. Als Gründe nannten die Statistiker die Zunahme der Beschäftigtenzahl auf Grund der konjunkturellen Belebung und das milde Wetter gegen Jahresende.

Auch der Einmaleffekt durch die Umstellung des Beitragseinzugsverfahrens habe sich ausgewirkt. Die gesetzliche Krankenversicherung erzielte einen Überschuss von 1,7 Milliarden Euro nach 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Ausgaben in Höhe von 148,2 Milliarden Euro standen Einnahmen von 149,8 Milliarden Euro gegenüber.

Die gesetzliche Pflegeversicherung konnte 2006 ihr Defizit vom Vorjahr (0,4 Milliarden) in einen Überschuss von 0,5 Milliarden Euro umwandeln. Hier wurden 18,0 Milliarden ausgegeben und 18,5 Milliarden Euro eingenommen.

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