Nach Informationen mehrerer Medien vom Freitag lag die Mitgliederzahl der CDU Ende Juni erstmals über der der Sozialdemokraten. Die SPD zählte Ende Juni noch 529.994 Parteimitglieder. Ende Mai hatte die SPD 531.740 Mitglieder, die CDU lag mit 531.300 Mitgliedern knapp dahinter.
Die CDU legte ihre Juni-Zahlen bislang nicht offen. Eine Parteisprecherin widersprach den Berichten jedoch nicht und verwies darauf, dass Generalsekretär Ronald Pofalla für Montag zu einer Pressekonferenz zum Mitgliederstand eingeladen habe.
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, konnte die SPD Ende Juni in den Ländern nur in Bremen und im Saarland noch mehr Mitglieder vorweisen als die Christdemokraten. Die Partei hatte mit einer Werbekampagne neue Mitglieder geworben, aber den Trend nicht stoppen können.
Die beiden Volksparteien liefern sich seit mehreren Monaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Sie leiden beide unter Einbußen - die SPD allerdings stärker.
Gemessen an den Mitgliederzahlen hatte die SPD in den 70-er Jahren ihre beste Zeit. Damals zählte die Partei bis zu 1.022.193 Millionen eingeschriebene Anhänger. Besonders stark waren ihre Mitgliederverluste in den Jahren 2003 und 2004, als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder an der Spitze der rot-grünen Koalition seine insbesondere von der Arbeitnehmerschaft heftig kritisierte Agenda 2010 mitsamt der Hartz-Arbeitsmarktreformen durchgesetzt hatte. Damals hatten pro Jahr etwa 50.000 Mitglieder ihr Parteibuch zurückgegeben.
Momentan verliert die SPD rund 3000 Mitglieder im Monat - 2000 durch Austritt und 1000 durch Tod. Dem stehen aber auch 1000 Eintritte gegenüber, davon 500 unter 35 Jahren.
Die CDU hatte nach dem Mauerfall mit etwa 750.000 Mitgliedern ihr Rekordergebnis.