Vogelgrippe-Opfer in Thailand:Kampfhahnzüchter stirbt am H5N1-Virus

In Thailand ist erneut ein Mensch an dem für Menschen gefährlichen Typ der Vogelgrippe gestorben. Der Kampfhahnzüchter hatte eines seiner Tiere gegessen.

In Thailand ist erneut ein Mann an der Vogelgrippe gestorben. Analysen hätten bestätigt, dass das Opfer Träger des Virus H5N1 gewesen sei, sagte Ministerpräsident Thaksin Shinawatra am Donnerstag vor Journalisten in Bangkok.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden hatte der 48 Jahre alte Mann Kampfhähne gezüchtet und eines der Tiere gegessen, bevor er an der Vogelgrippe erkrankte. Sein Sohn zeige ebenfalls typische Symptome der Krankheit. Bislang seien Tests auf das Virus bei dem Sohn aber negativ ausgefallen.

Andere Familienmitglieder seien indes für 21 Tage unter Quarantäne gestellt worden und würden beobachtet, hieß es weiter. Der Heimatbezirk des Todesopfers liegt nahe der Gegend, in der die Vogelgrippe in Thailand erstmals aufgetreten war. In dem Land sind bislang 13 Menschen an der Vogelgrippe gestorben, in ganz Südostasien sind es mehr als 60 Opfer.

Derweil beraten die EU-Gesundheitsminister heute und morgen in Großbritannien über Strategien, um die Vogelgrippe zu bekämpfen.Nach britischen Medienangaben vom Donnerstagmorgen wird auch EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou an dem informellen Treffen in Chandler's Cross im Norden Londons teilnehmen. Im Laufe des Tages wollen Kyprianou und die britische Gesundheitsministerin Patricia Hewitt über den Stand der Beratungen informieren.

Mögliche Ausbreitung nach Afrika

Deutschland verhängte wegen der Vogelgrippe ein bundesweites Freilaufverbot für Geflügel. Auslöser war der erste Nachweis des gefährlichen Erregers H5N1 im europäischen Teil Russlands. Aus dem Gebiet südlich von Moskau gibt es Zugvogelrouten nach Deutschland. Bundesverbraucherminister Jürgen Trittin (Grüne) erließ am Mittwoch eine entsprechende Eilverordnung.

Das Bundesinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems geht von einem mäßigen bis hohen Einschleppungsrisiko für die Vogelgrippe nach Deutschland aus. Der Höhepunkt des Herbstzuges vom europäischen Teil Russlands nach Mitteleuropa sei vor allem für Wasservögel in der zweiten Oktoberhälfte generell überschritten, teilte das Friedrich- Loeffler-Institut am Mittwoch mit. Allerdings zögen noch verstärkt Wildgänse und Schwäne aus dem von der Vogelgrippe betroffenen Gebiet nach Westen. Bei seiner Bewertung stützt sich das Institut auf Daten verschiedener Vogelbeobachtungsstationen.

Unterdessen warnten die Vereinten Nationen (UN) nachdrücklich vor einem Übergreifen der Vogelgrippe auf den Nahen Osten und Ostafrika. "Eine der Hauptsorgen ist jetzt die mögliche Ausbreitung der Vogelgrippe durch Zugvögel ins nördliche und östliche Afrika", sagte Joseph Domenech, Veterinärexperte der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom. Arme afrikanische Länder hätten größere Schwierigkeiten bei der Bekämpfung der Krankheit als europäische und asiatische Staaten.

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