Völkermord:Entschuldigung für Herero-Massaker

Die Bundesregierung spricht erstmals von einem Völkermord in Südwestafrika. Eine Pflicht, die Nachfahren der Opfer in Namibia zu entschädigen, sieht sie aber nicht.

Von Constanze von Bullion, Berlin

Mehr als hundert Jahre nach der Ermordung Zehntausender Herero und Nama durch deutsche Kolonialtruppen will die Bundesregierung sich offiziell für den Völkermord entschuldigen. Das teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch in Berlin mit. Bis zuletzt hatte die Regierung es noch abgelehnt, von einem Völkermord im Südwesten Afrikas zu sprechen, da sie juristische Folgen befürchtete. Nun soll bis Jahresende eine Vereinbarung mit Namibias Regierung ausgehandelt werden. Denkbar wäre, dass Bundespräsident Joachim Gauck die deutsche Entschuldigung überbringt. Einzelentschädigungen für die Nachkommen der Opfer schließt die Bundesregierung allerdings aus. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linkspartei hervor.

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