Verteidigung:Schlachtfeld der Zukunft

Welche Spezialisten die Bundeswehr dringend braucht.

Von Christoph Hickmann

Beim Stichwort Bundeswehr dürften den allermeisten Bürgern noch immer erst mal Soldaten mit Tarnfarbe im Gesicht, Schützenpanzer oder Kampfjets in den Sinn kommen. Die Kriege der Zukunft aber (und zum Teil schon die der Gegenwart) werden auch auf einem Schlachtfeld geführt, für das man keine Infanteristen braucht, sondern Spezialisten am Bildschirm. Der Cyber-Krieg wird mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Da ist es nur logisch, wenn die SPD nun fordert, im Bundestag einen entsprechenden Unterausschuss einzurichten.

Im Verteidigungsausschuss kommt angesichts der Breite an Themen bereits jetzt vieles zu kurz, was eigentlich von den Fachleuten debattiert gehörte. In relativ kurzer Zeit müssen sie die jüngsten Triebwerksprobleme des A 400 M genauso behandeln wie die Lage in den Einsatzgebieten der Bundeswehr. Da rutschen andere wichtige Themen eben von der Agenda oder werden nur äußerst oberflächlich diskutiert. Für die vielen komplizierten Cyber-Fragen könnte ein Unterausschuss also der richtige Ort sein.

Allerdings wäre das nur ein Anfang. Noch haben weite Teile der Gesellschaft nicht erfasst, welche Bedrohung von Cyber-Attacken ausgehen kann und was daraus für einen wehrhaften Staat folgt. Die Debatte darüber darf nicht nur in einem Unterausschuss des Bundestags stattfinden, sondern muss breit darüber hinaus geführt werden. Und zwar öffentlich.

© SZ vom 28.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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