Versuchter Rizin-Anschlag auf Obama:Anklage gegen mutmaßlichen Giftbrief-Attentäter erhoben

Ein Kampfsportlehrer aus Mississippi soll hochgiftige Rizin-Briefe an US-Präsident Obama und einen US-Senator verschickt haben. Der 41-Jährige wird sich dafür vor Gericht verantworten müssen. Das Motiv für die Attacken soll in einer Fehde mit einem Elvis-Imitator liegen.

Nach dem versuchten Rizin-Anschlag auf US-Präsident Barack Obama ist gegen einen Kampfsportlehrer aus dem Bundesstaat Mississippi Anklage erhoben worden. Wie das Justizministerium in Washington D.C. am Montag (Ortszeit) mitteilte, muss sich James Everett Dutschke unter anderem wegen des Besitzes eines biologischen Kampfstoffes und Bedrohung des Präsidenten verantworten.

Dem 41-Jährigen droht eine lebenslange Haftstrafe. Die aus insgesamt fünf Punkten bestehende Anklage solle am Donnerstag vor einem Bundesgericht in Oxford, Mississippi verlesen werden.

Der Verdächtige war vom FBI Ende April festgenommen worden, nachdem bei ihm Spuren des tödlichen Wirkstoffes Rizin gefunden worden waren. Er soll im Internet zudem Samen bestellt haben, die zur Herstellung von Rizin benutzt werden.

Die Rizin-Briefe waren an Obama, den Senator Roger Wicker aus Mississippi sowie einen Richter aus der Gegend adressiert gewesen. Die Schreiben konnten noch in den Poststellen abgefangen werden. Ihr Fund sorgte kurz nach dem Anschlag auf den Marathon in Boston für Aufsehen. Ein Zusammenhang wurde aber schnell ausgeschlossen.

Als Motiv wird in der Anklageschrift vielmehr eine persönliche Fehde des Verdächtigen mit einem Elvis-Imitator angegeben, der zunächst ins Visier der Ermittler geraten war. Der Kampfsportlehrer habe absichtlich eine falsche Fährte gelegt, um den Imitator in Schwierigkeiten zu bringen.

Ende Mai waren erneut Rizin-Briefe an Obama und den New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg aufgetaucht. Die Polizei nahm im Bundesstaat Washington einen Mann fest, der insgesamt fünf Giftbriefe, unter anderem auch an die Air Force und den Geheimdienst CIA, verschickt haben soll. Eine weitere verdächtige Person wurde in Texas identifiziert. Experten gehen davon aus, dass es sich bei den Absendern der neuen Briefe um einen oder mehrere Nachahmungstäter handelt.

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