Ein Mann ist verschwunden. Nicht irgendeiner. Einer der reichsten Männer Chinas. Einer, der Geschäfte machte mit der Familie des Parteichefs und Staatspräsidenten, aber auch mit vielen anderen der roten Aristokraten in Peking. Xiao Jianhua, 45 Jahre alt, einst bettelarmer Lehrersohn, dann Wunderkind, schließlich Boomgewinnler, gerade weil er so gut Netze spinnen konnte. Einer, den die New York Times den "de facto Banker" der kommunistischen Elite nennt. Einer, der viel weiß, zu viel wohl. Eines vor allem wusste er schon seit längerer Zeit: dass er zu Hause, in China, nicht mehr sicher war.
Verschwunden in Hongkong:Milliardär gesucht
Reich wurde Xiao Jianhua nicht zuletzt deswegen, weil er loyal war zur Parteiführung in China. Jetzt ist er weg. Viele glauben, er wurde von Hongkong nach Peking verschleppt. Die Frage ist: Warum?
Von Christoph Giesen und Kai Strittmatter
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