Der Vize-Präsident des britischen Unterhauses steht unter Verdacht, einen Mann vergewaltigt zu haben. Nigel Evans, Abgeordneter der regierenden Konservativen, soll einen weiteren Mann außerdem sexuell genötigt haben. Der britische Premier David Cameron sei über die Entwicklung informiert worden, hieß es aus Regierungskreisen.
Der 55-Jährige Evans wurde am Samstag von der Polizei festgenommen und befragt, wie der Guardian berichtet. Außerdem durchsuchten Beamte sein Haus in Pendleton, Lancashire. Die beiden Männer, die Evans beschuldigen, sollen beiden in den Zwanzigern sein und nehmen Bezug auf Vorfälle, die sich im Juli 2009 und März 2013 ereignet haben sollen. Der Politiker ist zunächst bis zum 19. Juni auf Kaution frei.
Evans wies die Vorwürfe zurück. "Die Anschuldigungen sind völlig falsch und ich verstehe nicht, warum sie erhoben wurden", sagte der 55-Jährige Evans am Sonntag in einer kurzen Erklärung. Die beiden Männer seien ihm bekannt und er sei ihnen bisher freundschaftlich verbunden gewesen. Evans sagte, er habe noch in der vergangenen Woche mit einem der Männer Kontakt gehabt.
Evans, der dem Parlament seit 21 Jahren angehört, hatte sich 2010 als homosexuell geoutet.