Eine Woche nach dem Verschwinden von drei jüdischen Jugendlichen im Westjordanland geht das israelische Militär weiter massiv gegen die radikalislamische Hamas vor. Israel macht die Hamas für die Entführung der drei Schüler einer Religionsschule im Westjordanland verantwortlich.
Bei einer Razzia der israelischen Armee im südlichen Westjordanland haben Soldaten am Freitag nach Angaben örtlicher Rettungskräfte einen palästinensischen Teenager erschossen. Nach Angaben von Krankenhausmitarbeitern in Hebron starb der 15-Jährige an einer Schussverletzung im Oberkörper.
Drei weitere Palästinenser wurden Augenzeugen zufolge bei Auseinandersetzungen während einer Suchaktion der Armee in einem Flüchtlingslager nördlich von Jerusalem schwer verletzt, hieß es nach Angaben von Augenzeugen. Bereits Anfang der Woche wurde bei der Suche ein junger Palästinenser getötet.
Ausnahmezustand im Westjordanland:Israels verschwundene Kinder
Israels Armee durchsucht Häuser und verhaftet Verdächtige auf der Suche nach drei Jugendlichen, die im Westjordanland verschwunden sind. Ein junger Palästinenser wird von Soldaten erschossen. Ministerpräsident Netanjahu beschuldigt die Hamas der Entführung - es geht ums große Ganze.
In der Nacht zum Freitag flogen die israelischen Streitkräfte auch Luftangriffe auf drei Ziele im Gazastreifen. Von dort hatten Extremisten am Vorabend zwei Raketen auf Israel abgefeuert.
Nach Armeeangaben kam es bei Suchaktionen in der Nacht zum Freitag zu 25 Festnahmen. Die Soldaten durchsuchten unter anderem die arabisch-amerikanische Universität in Dschenin sowie neun Institute der Hamas. Bisher sind im Rahmen der Operation "Bruders Hüter" etwa 300 Palästinenser festgenommen worden, die meisten davon Hamas-Mitglieder.