Verfassungsschutz:Doppelt so viele Salafisten

Die Salafistenszene in Deutschland ist in den vergangenen fünf Jahren enorm gewachsen.

Die Salafistenszene in Deutschland ist in den vergangenen fünf Jahren enorm gewachsen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums bekennen sich inzwischen bundesweit 11 000 Menschen zu der ultrakonservativen islamischen Strömung. Das sind doppelt so viele wie im Jahr 2013. Damals hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz dem Spektrum etwa 5 500 Menschen zugerechnet. Zuerst hatte der Tagesspiegel unter Berufung auf Tendenzmeldungen der Landesbehörden für Verfassungsschutz über den jüngsten Anstieg berichtet. Es sei allerdings zu beobachten, dass sich die Zunahme des Spektrums verlangsame, sagten Sicherheitsexperten der Zeitung. Eine Stagnation oder gar ein Rückgang sei indes noch nicht in Sicht. Ein möglicher Grund für die leicht gebremste Anziehungskraft könnten die militärischen Niederlagen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien sein. Experten unterscheiden zwischen pietistischen, politischen und militanten Salafisten. Alle Salafisten leben nach strengen religiösen Regeln und lehnen die Werte westlicher Gesellschaften ab. Die Anhänger dieser sunnitischen Strömung des Islams interessieren sich für einen Dialog mit Andersgläubigen in der Regel nur im Rahmen ihrer Missionierungsarbeit. Ein Teil der in Deutschland lebenden Salafisten akzeptiert Gewalt und Terror als Mittel zur Durchsetzung der Ziele der Bewegung.

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