Affären um Wulff und Edathy:Ermittlungen gegen Generalstaatsanwalt Lüttig eingestellt

Frank Lüttig

Frank Lüttig, Leiter der Generalstaatsanwaltschaft Celle, 2014 bei einer Sitzung des Innenausschusses des Deutschen Bundestages.

(Foto: dpa)
  • Die Ermittlungen gegen Generalstaatsanwalt Lüttig wurden eingestellt.
  • Ihm war die Weitergabe geheimer Informationen in den Affären um Christian Wulff und Sebastian Edathy vorgeworfen worden.
  • Unklar bleibt nun, wie die Interna an die Öffentlichkeit gelangten.

Celler Staatsanwalt von Vorwürfen befreit

Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat die Ermittlungen gegen den Celler Generalstaatsanwalt Frank Lüttig wegen Verdachts auf Geheimnisverrat eingestellt. "Ein solches Verfahren ist zwingend unverzüglich einzustellen, wenn ein notwendiger Tatnachweis nicht zu führen ist", sagte Niedersachsens Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne) im Rechtsausschuss des Landtags.

Lüttig war vorgeworfen worden, vertrauliche Informationen aus den Ermittlungsverfahren gegen Ex-Bundespräsident Christian Wulff und den früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy an Medien weitergegeben zu haben.

Justizministerin gerät unter Druck

Unklar bleibt nun, wie die Interna an die Öffentlichkeit gelangten: "In jedem Fall kommen grundsätzlich auch andere, unterschiedliche Personen als Täter in Betracht", sagte der Leiter der Göttinger Staatsanwaltschaft, Stefan Studenroth. Die Ermittlungen gegen Lüttig hätten "keinen genügenden Anlass zur Anklageerhebung gegeben".

Mit dem Ende des Verfahrens wächst der Druck auf Niewisch-Lennartz. Sollten die von ihr im Februar im Landtag öffentlich gemachten Ermittlungen eingestellt werden, sei die Ministerin nicht mehr tragbar, hatten CDU und FDP am Wochenende erklärt. Die Opposition vermutet, dass Niewisch-Lennartz aus parteipolitischem Kalkül den Namen Lüttigs öffentlich genannt hatte.

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