Venezuela:Zwei Tote bei Protesten

Präsident Maduro klammert sich an die Macht, bei Protesten der Opposition sterben zwei Menschen.

Bei Ausschreitungen während eines Generalstreiks in Venezuela sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Fast 370 Menschen wurden bei den Protesten gegen die von Staatspräsident Nicolás Maduro geplante Verfassungsänderung festgenommen, wie die Nichtregierungsorganisation Foro Penal am Donnerstag (Ortszeit) meldete. In der Hauptstadt Caracas und anderen Landesteilen blieben viele Geschäfte geschlossen, und der öffentliche Verkehr stand still. Ein 24-jähriger Demonstrant sei in Los Tuques am Rande von Caracas erschossen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zudem sei ein 23-Jähriger in der nördlichen Stadt Valencia getötet worden. Wer für die Todesfälle verantwortlich war, wurde nicht mitgeteilt. Bei den Ausschreitungen wurden auch etwa ein Dutzend Menschen verletzt. In Vierteln von Caracas, in denen vor allem Anhänger von Präsident Maduro leben, lief das Leben hingegen normal weiter. Maduro erklärte, Schlüsselsektoren seien zu "100 Prozent" unberührt von dem Generalstreik, der auf einen Tag angesetzt war. Oppositionsführer sagten, 85 Prozent der Aufgerufenen hätten sich an dem Ausstand beteiligt. Die Demonstranten wollten die Regierung unter Druck setzen, damit eine am 30. Juli geplante Wahl zu einer verfassunggebenden Versammlung nicht stattfindet. Die Opposition wirft Maduro vor, das Gremium mit Anhängern besetzen zu wollen, um sich "diktatorische Vollmachten" zu sichern.

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