Vatikan und Pius-Bruderschaft:Skandal-Bruder Willamson

Die Rücknahme der Exkommunikation des Holocaustleugners Bischof Richard Williamson durch Papst Benedikt XVI. hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Eine Chronologie in Bildern.

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26. Februar 2009:

Es ist der vorläufige Höhepunkt in der Debatte um den Holocaust-Leugner Bischof Williamson: Er entschuldigt sich für seine Äußerungen zum Holocaust . Der katholische Nachrichtendienst Zenit zitierte Williamson mit den Worten: "Ich entschuldige mich vor Gott bei allen Seelen, die sich ehrlich über das empört haben, was ich gesagt habe."

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November 2008:

In einem bei Regensburg für das schwedische Fernsehen aufgezeichneten Interview bestreitet Williamson die Existenz von Gaskammern. Er sagt, es seien nicht sechs Millionen Juden von den Nazis ermordet worden, sondern 200.000 bis 300.000.

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23./24. Januar 2009:

Die Regensburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Williamson wegen Leugnung des Holocaust.

Benedikt XVI. nimmt vier exkommunizierte Bischöfe der erzkonservativen Bruderschaft Pius X. wieder in die Kirche auf, darunter Williamson.

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27. Januar 2009:

Die Pius-Bruderschaft distanziert sich von Williamson wegen dessen Holocaust-Äußerung. Die zusammen mit ihm teil-rehabilitierten Traditionalisten bitten um "Vergebung für die dramatischen Folgen" seiner Äußerung. Der Zentralrat der Juden in Deutschland sieht den Dialog mit der katholischen Kirche in Gefahr.

Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch sagt, sie glaube nicht, dass die Rehabilitierung Williamsons "mit großer Überlegung" vorgenommen wurde und hoffe auf eine Rücknahme.

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28. Januar 2009:

Benedikt XVI. bekräftigt seine volle Solidarität mit den Juden und stellt sich nachdrücklich gegen eine Leugnung des Holocaust.

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2. Februar 2009:

Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann verlangt eine "Entschuldigung von hoher Stelle". Benedikts Entscheidung, Williamson entgegenzukommen, sei eine Katastrophe für alle Holocaust-Überlebenden.

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3. Februar:

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert in einer ungewöhnlichen Kritik eine eindeutige Klarstellung des Papstes.

Der Vatikan weist die Forderung zurück. Benedikt habe jede Holocaust-Leugnung bereits klar verurteilt. Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper spricht von einem "Mangel an Kommunikation im Vatikan" und räumt "Fehler im Management der Kurie" ein.

Foto: Reuters

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4./5.Februar 2009:

Der Vatikan ruft Williamson zum Widerruf seiner Holocaust-Äußerung auf.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) lobt die klare Haltung deutscher katholischer Bischöfe zum Antisemitismus.

EKD-Chef Bischof Huber (siehe Bild) sagt, eine klare Verurteilung derjenigen, die den Holocaust leugneten, sei hierzulande unstrittig.

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8. Februar 2009:

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, spricht sich für den Ausschluss Williamsons aus der katholischen Kirche aus. In einem Telefongespräch räumen Merkel und der Papst Verstimmungen in der Williamson-Affäre offenbar aus.

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9. Februar 2009:

Williamson erklärt in einem Interview, er wolle seine Thesen zum Mord an den Juden vorerst nicht widerrufen sondern zunächst die historischen Fakten prüfen.

Williamson wird von seinem Posten als Leiter eines Priesterseminars in der Nähe der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires (siehe Bild) entbunden. Dies ordnet der Leiter der erzkonservativen Pius-Bruderschaft für Lateinamerika, Christian Bouchacourt, an.

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19. Februar 2009:

Das argentinische Innenministerium verfügt, dass Williamson binnen zehn Tagen das Land verlassen muss. Als Gründe werden das Leugnen des Holocausts sowie Unregelmäßigkeiten in den Aufenthaltspapieren des Geistlichen genannt.

Foto: dpa (Willamson am Flughafen Ezeiza in Buenos Aires)

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24. Februar 2009:

Nach Angaben des argentinischen Fernsehsenders TN fliegt er von Buenos Aires nach London. Das südamerikanische Land hat den umstrittenen Pius-Bruder ausgewiesen. Seinen Anfang hat der Skandal bereits im November 2008 genommen - mit einem Interview.

Foto: AFP/ Text: dpa

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