USA:Witwe von enthauptetem Reporter verklagt al-Qaida

Die Witwe des ermordeten Journalisten Daniel Pearl hat die radikale Moslem-Organisation al-Qaida verklagt. Fünf Jahre nach der Enthauptung ihres Mannes in Pakistan reichte Mariane Pearl bei einem New Yorker Gericht Klage gegen Führungspersonen des Netzwerks ein.

Die Witwe des in Pakistan ermordeten Journalisten Daniel Pearl hat die radikale Moslem-Organisation al-Qaida verklagt. Nach Angaben ihres Anwalts reichte Mariane Pearl am Mittwoch bei einem US-Bundesbezirksgericht von New York Klage ein gegen 23 führende Al-Qaida-Mitglieder und die größte pakistanische Bank. Zu den Beklagten gehören Führungspersonen von al-Qaida wie Scheich Omar oder Khalid Scheich Mohammed, der vor einem US-Militärtribunal zugegeben haben soll, Pearl eigenhändig enthauptet zu haben.

USA: Mariane Pearl

Mariane Pearl

(Foto: Foto: AP)

Die Klägerin dringt darauf, die Terroristen, Organisationen und Unterstützer zur Verantwortung zu ziehen, die die "sinnlose Entführung, Folter und Ermordung von Daniel Pearl" begangen hätten. Zudem solle das Gericht eine Geldstrafe ihn einer Höhe verhängen, die die Verantwortlichen "von ähnlichen Taten abhält". Zu den Beklagten gehört mit der Habib Bank Limited auch eines der größten Geldhäuser Pakistans. Es soll wissentlich Finanztransaktionen zu Gunsten pakistanischer Extremisten vorgenommen haben.

Khalid Scheich Mohammed gilt als einer der Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 und befindet sich in Gewahrsam der US-Behörden. Daniel Pearl war Anfang 2002 von Extremisten in Pakistan verschleppt und später getötet worden. Er arbeitete für das "Wall Street Journal". Seine Frau Mariane hatte über Pearls Geschichte ein Buch geschrieben, das mit Angelina Jolie in einer Hauptrolle verfilmt wurde.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: