USA:Trump will Schulen gegen Waffengewalt ertüchtigen

Donald Trump bei einer Rede 2018 - der US-Präsident ist von seinem Vorhaben abgerückt, die Waffengesetze zu verschärfen.

Das Alter, ab den man in den USA Waffen kaufen kann, möchte Donald Trump nun doch nicht erhöhen.

(Foto: AP)
  • US-Präsident Donald Trump rudert bei seinem Vorstoß zur Verschärfung der Waffengesetze zurück.
  • Stattdessen sollen Schulen Schießtrainings von Lehrern finanziert bekommen.
  • Außerdem soll mehr für die Früherkennung psychisch Kranker getan werden.

US-Präsident Donald Trump ist von seinem Vorschlag abgerückt, das Mindestalter für bestimmte Waffenkäufe von 18 auf 21 Jahre zu erhöhen. Das Weiße Haus legte ein Programm zur Schulsicherheit vor, das keine Initiative dieser Art als Konsequenz aus dem Schulmassaker in Florida vor einem Monat vorsieht. Stattdessen setzt Trump eine Kommission ein, die prüfen soll, ob diese und andere Maßnahmen auf Bundesebene sinnvoll wären.

Für die Vorlage von Empfehlungen des Gremiums wurde jedoch kein Zeitrahmen festgelegt. Regierungsbeamte sprachen lediglich von einer Dauer von "weniger als einem Jahr".

Insgesamt sieht das Bündel an Vorschlägen und Initiativen keine wesentlichen Änderungen geltender Waffengesetze vor. Stattdessen will das Weiße Haus Bundesstaaten bei Bestrebungen unterstützen, Lehrer und anderes Schulpersonal auf freiwilliger Basis zu bewaffnen und dazu "gründlich" im Umgang mit Waffen zu schulen. Dafür soll es Förderungen geben. Die Rede ist von einer "Stärkung" der Schulen, damit diese im Falle eines Angriffs besser vorbereitet sind.

Die mächtige Waffenlobby NRA wendet sich vehement gegen jede Verschärfung der geltenden Waffengesetze. Sie unterstützt aber eine Bewaffnung von Lehrern, die wiederum von der National Education Association, der größten Lehrervereinigung des Landes, und vielen anderen Gruppen abgelehnt wird. Aktivistengruppen gegen Waffengewalt, darunter etwa die Brady Campaign, kritisierten Trumps Vorgehen: "Amerikaner, die echte Führung erwarten, um Waffengewalt zu verhindern, werden enttäuscht und verärgert über Präsident Trumps gefährlichen Ruckzug von seinem Versprechen sein", sagte der Co-Präsident der Gruppe, Avery Gardiner.

Entzug der Waffen von psychisch Kranken soll geprüft werden

Das vorgelegte Programm sieht zudem Initiativen für bessere Früherkennung und Betreuung psychisch Kranker vor. Auch ruft das Weiße Haus den Kongress auf, Maßnahmen zur Verbesserung des Systems zur Überprüfung von Waffenkäufern zu beschließen. Die einzelnen Bundesstaaten sollen die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass Menschen, die als Gefahr für sich selber oder andere eingestuft werden, die Waffe weggenommen werden kann.

Ein 19-Jähriger hatte am 14. Februar an einer Highschool in Parkland, Florida, 17 Menschen erschossen, darunter zahlreiche Schülerinnen und Schüler. Die Waffen hatte er legal gekauft, obwohl er verhaltensauffällig war. Es war bekannt, dass er seit langer Zeit psychische Probleme hatte.

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