USA:Trump: Muslime sollen Terror bekämpfen

Der US-Präsident fordert in Saudi-Arabien ein stärkeres Engagement der islamischen Länder gegen den Extremismus und spricht von einer Schlacht "zwischen Gut und Böse".

Von Andrea Bachstein

Der amerikanische Präsident Donald Trump appelliert an die muslimische Welt, sich gemeinsam gegen den islamistischen Extremismus zu verbünden. In Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad forderte er am Sonntag bei einem Gipfeltreffen islamischer Staaten diese müssten ganz vorne stehen im Kampf gegen Radikalisierung. "Dies ist eine Schlacht zwischen Gut und Böse", es sei "kein Kampf zwischen verschiedenen Religionen". Islamische Länder dürften Terroristen keine Zuflucht bieten, sagte Trump, "vertreibt sie".

Heftig griff der Präsident Iran an. Er warf Teheran vor, es finanziere Waffen und trainiere Terroristen, Milizen und extremistische Gruppen, die Zerstörung und Chaos verbreiteten. Irans Führung spreche offen von Massenmord, Israels Vernichtung und Tod für Amerika. Syriens Staatschef habe mit Hilfe Irans unsagbare Verbrechen begangen. Irans Regime müsse isoliert werden. Zuvor nannte der saudische König Salman Iran "Speerspitze des Terrorismus" und bestritt jede Verantwortung arabischer Länder für das Verbreiten von Terrorismus. Saudi-Arabien ist erste Station auf Trumps erster Auslandsreise im Amt, die ihn neun Tage durch den Nahen Osten und nach Europa führt. Er bringe eine Botschaft "der Freundschaft, der Hoffnung und der Liebe", sagte Trump in Riad und wolle keine Lektionen erteilen. Vor 55 islamischen Staats- und Regierungschefs wählte Trump starke Worte. Terrorabwehr sei "ein "Kampf zwischen barbarischen Verbrechern, die im Namen von Religion Leben auslöschen wollen, und anständigen Leuten, die Leben und ihrer Religion schützen wollen", sagte der Präsident. Die Staaten im Nahen Osten müssten entscheiden, "welche Zukunft sie für sich, ihre Länder und ihre Kinder wollen". Sie könnten nicht warten, dass die USA "den Feind für sie zermalmt". Jeder müsse seinen fairen Teil beisteuern und Teil der Last tragen. Alle müssten zusammenstehen "gegen das Ermorden unschuldiger Muslime, Unterdrückung von Frauen, Judenverfolgung und Abschlachten von Christen". Die Menschenrechte erwähnte Trump nicht. Kritiker warfen ihm vor, er habe im Wahlkampf Vorurteile geschürt und Islam mit Extremismus und Terror gleichgesetzt. Nun sprach Trump von "islamischem Extremismus" und "islamischem Terror". In zuvor vom Weißen Haus veröffentlichten Redeteilen hieß es "islamistischer Extremismus" und "islamistische Terrorgruppen".

Zu Beginn des Besuchs beim US-Bündnispartner Saudi-Arabien unterzeichneten die Länder Abkommen über mehr als 380 Milliarden Dollar. Darunter einen der größten Rüstungsdeals der US-Geschichte von 110 Milliarden Dollar. US-Menschenrechtsgruppen kritisieren dies, weil die Saudis im Jemen Rebellen bombardieren und Zivillisten starben.

Trump, den seine Frau Melania und Tochter Ivanka begleiten, reist an diesem Montag nach Israel und in die Palästinensergebiete. Am Mittwoch trifft er Papst Franziskus in Rom und nimmt dann teil am Nato-Gipfel in Brüssel und dem G7-Gipfel führender Industrieländer auf Sizilien.

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