USA:Trump kritisiert Merkel scharf

In einem Interview der Bild-Zeitung sagt der designierte Präsident, die Kanzlerin habe mit ihrer Flüchtlingspolitik einen "katastrophalen Fehler" begangen. Deutschen Autobauern droht er mit Strafzöllen.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat die Grenzöffnung in der Flüchtlingskrise durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) massiv kritisiert. "Ich finde, sie hat einen äußerst katastrophalen Fehler gemacht, und zwar all diese Illegalen ins Land zu lassen", sagte er der Bild-Zeitung (Montagsausgabe). Von den Folgen habe Deutschland mit dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten "einen deutlichen Eindruck" bekommen. Er habe zwar "große Achtung vor Merkel", sagte Trump in New York in dem Interview. "Aber ich finde, es war sehr unglücklich, was passiert ist." Deutschland habe "all diese Leute" ins Land gelassen, wo auch immer sie hergekommen seien.

Trump droht deutschen Autoherstellern hohe Strafzölle an, sollten sie Fahrzeuge für den US-Markt in Mexiko bauen. "Sie können Autos für die USA bauen, aber sie werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35 Prozent Steuern zahlen", sagte Trump. "Was ich damit sage, ist, dass sie ihre Fabrik in den USA bauen müssen - es wird für sie viel besser sein." Auf die Frage nach Plänen von BMW, 2019 eine Fabrik in Mexiko zu eröffnen, sagte Trump: "Sie sollen nicht ihre Zeit und ihr Geld verschwenden - es sei denn, sie wollen in andere Länder exportieren. (...) Ich würde BMW sagen, wenn sie eine Fabrik in Mexiko bauen und Autos in die USA verkaufen wollen ohne eine 35-Prozent-Steuer, dann können sie das vergessen."

Die USA würden von seinem ersten Amtstag an auf sichere Grenzen setzen. Trump soll an diesem Freitag als 45. US-Präsident vereidigt werden. Am kommenden Montag darauf werde er einen Erlass unterzeichnen: "Die Leute wollen nicht, dass andere Leute in ihr Land kommen und es zerstören." Es werde nun "extreme Sicherheitsüberprüfungen geben, es wird nicht so sein wie jetzt", sagte Trump. Er erklärte, es gehe um Muslime "aus verschiedenen Teilen der Welt, die viele Probleme mit Terrorismus haben". Es existierten in den USA keine Sicherheitsüberprüfungen bei der Einreise. Das ist indes sachlich falsch.

In der Nato sieht Trump ein veraltetes Modell. "Die Nato hat Probleme. Sie ist obsolet, weil sie erstens vor vielen, vielen Jahren entworfen wurde." Zweitens zahlten "die Länder nicht das, was sie zahlen müssten." Auch habe sich die Nato "nicht um den Terrorismus gekümmert".

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