USA:Ex-FBI-Chef Comey belastet Trump schwer

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"Ich erwarte Loyalität": Mit diesen Worten habe der US-Präsident ihn aufgefordert, Ermittlungen in der Russland-Affäre einzustellen , schreibt der gefeuerte Direktor der Sicherheitsbehörde in einer Erklärung.

Von Sacha Batthyany, Washington

Der entlassene frühere FBI-Chef James Comey hat bestätigt, dass US-Präsident Donald Trump ihn aufgefordert habe, einen Teil der Ermittlungen zur Russland-Affäre einzustellen. Bei einer Unterredung habe Trump von ihm verlangt, die Ermittlungen gegen den zurückgetretenen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn aufzugeben, erklärte Comey am Mittwoch in einem sieben Seiten umfassenden schriftlichen Statement. Die Erklärung enthält seine geplante Aussage vor dem Geheimdienstausschuss des Senats. "Ich brauche Loyalität. Ich erwarte Loyalität", habe Trump bei einem Abendessen am 27. Januar unter vier Augen zu ihm gesagt, schreibt Comey. Trotz seines Hinweises, dass das FBI und das Justizministerium unabhängig ermitteln müssten, habe der US-Präsident seine Forderung später wiederholt. An diesem Donnerstag wird Comey von den Abgeordneten des Ausschusses angehört. Der geschasste FBI-Direktor soll darüber Auskunft geben, ob Trump versucht habe, die Untersuchungen in der Russland-Affäre zu behindern. Wegen seiner Kontakte zum Kreml hatte Trumps Sicherheitsberater Flynn nach nur 24 Tagen im Amt zurücktreten müssen. Weil der ehemalige Offizier jedoch "ein guter Kerl" sei, habe Trump ihn gebeten, "von Flynn abzulassen", schreibt Comey in dem Statement. Er habe dem Präsidenten nicht zugesagt, dieser Bitte nachzukommen. Kurz nach dem Gespräch habe er Justizminister Jeff Sessions gebeten, weitere direkte Kontakte zwischen ihm und Trump zu verhindern. Das Weiße Haus äußerte sich am Mittwoch nicht zu der Aussage des ehemaligen FBI-Chefs. Trump hatte aber in den vergangenen Wochen ähnlich lautende Berichte wiederholt zurückgewiesen und die Vorwürfe als "Hexenjagd" bezeichnet.

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