USA:Tote bei Angriff auf Karikaturen-Ausstellung

Beide Angreifer auf eine islamkritischen Bilder-Ausstellung im US-Bundesstaat Texas sind von der Polizei erschossen worden.

Bei einem Anschlag auf eine islamkritische Kunstausstellung in den USA sind die beiden Angreifer von der Polizei getötet worden. Die Männer hätten am Sonntag in Garland im Bundesstaat Texas mit automatischen Waffen das Feuer auf dem Parkplatz eines Veranstaltungszentrums eröffnet, in dem Mohammed-Karikaturen gezeigt worden seien, teilten die Stadtverwaltung des Vorortes von Dallas und die Polizei mit. Dabei hätten sie einen unbewaffneten Wachmann am Bein verletzt. Polizisten hätten das Feuer erwidert und die Attentäter erschossen. Zur deren Identität und Motiv äußerten sich die Behörden zunächst nicht. An der Eröffnung der Ausstellung nahm auch der niederländische Rechtspopulist und Islamkritiker Geert Wilders teil. In seiner Rede bezeichnete er die im Islam verbotene bildliche Darstellung des Propheten Mohammed als Akt der Befreiung. "Unsere Botschaft heute ist sehr einfach", sagte Wilders, "wir werden es dem Barbarentum niemals gestatten, dem Islam niemals gestatten, uns die Freiheit der Rede zu stehlen."

Der Zeitung The Dallas Morning News zufolge hatten Gegner im Vorfeld den Mohammed-Karikaturenwettbewerb als Angriff auf den Islam bezeichnet. Die Veranstalter von der "Initiative zur Verteidigung der amerikanischen Freiheit" rechtfertigten sich mit dem Verweis auf die Meinungsfreiheit. Die Organisation tritt landesweit als Islamgegner auf. Bei der Ausstellung hatte sie 10 000 Dollar als Preis für die beste Mohammed-Karikatur ausgeschrieben.

Der Angriff ähnelt dem Attentat auf eine Veranstaltung mit einem Mohammed-Karikaturisten in Kopenhagen im Februar, bei dem ein 22-Jähriger Muslim zwei Menschen erschossen hat. Wenige Wochen zuvor hatten Islamisten in Paris bei Anschlägen auf die Satirezeitung Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt 17 Menschen getötet. Mohammed-Karikaturen in Medien führten in den vergangenen Jahren wiederholt zu Anschlägen in Europa und zu gewaltsamen Protesten in muslimischen Ländern.

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