John Hinckley, der 1981 ein Attentat auf US-Präsident Ronald Reagan verübt hat, soll freikommen. Wie die Washington Post am Mittwoch berichtete, ordnete ein Richter an, dass Hinckley im August das psychiatrische Krankenhaus verlassen darf, in dem er seit 35 Jahren untergebracht ist. Der 61-Jährige stelle keine Gefahr für die Öffentlichkeit mehr dar und könne bei seiner Mutter in Virgina leben, begründete der Richter seine Entscheidung. Hinckley durfte die Einrichtung zu zeitlich begrenzten Freigängen schon in der Vergangenheit verlassen.
Hinckley hatte am 30. März 1981 vor dem Hilton-Hotel in Washington versucht, den damaligen Präsidenten Reagan zu erschießen. Angeblich wollte er die Schauspielerin Jodie Foster beeindrucken, die er in "Taxi Driver" gesehen hatte. Reagan sowie drei Begleitpersonen wurden verletzt, darunter Pressesprecher James Brady. Er erlitt einen Kopfschuss und starb 2014 an den Spätfolgen der Verletzung. Brady wurde nach dem Attentat zu einem der prominentesten Befürworter von schärferen Waffengesetzen. Ein Gesetz, das die Überprüfung von Waffenkäufern vorschreibt, trägt seinen Namen - "Brady Bill".
Hinckley wurde bei seinem Prozess von den Geschworenen als geisteskrank und schuldunfähig eingestuft und in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen - eine höchst umstrittene Entscheidung. Seinem Anwalt zufolge ist ihm bewusst, dass er "etwas Schreckliches getan hat". Ob die US-Staatsanwaltschaft gegen die Freilassung vorgehen wird, ist offen.