US-Wahlkampf:Hillarys kleine Stilfibel

Frauen haben es immer noch schwer in Männerberufen. Vor allem als Politikerin. Denn die Öffentlichkeit spricht nicht nur über das, was die Betreffende sagt, sondern auch über das, was sie trägt. Und wie sieht eigentlich Hillary Clinton aus?

13 Bilder

Hillary Clinton, AP

Quelle: SZ

1 / 13

Nach Angela Merkel muss sich jetzt auch Hillary Clinton Gedanken über ihr Outfit machen. Sie steht ständig im Licht der Öffentlichkeit und soll als Politikerin einen seriöses Eindruck erwecken. Das funktioniert nicht, wenn sie zu weiblich und sexy auftritt. Konservativ und bieder ist jedoch auch nicht die richtige Lösung. Wir haben den Stil der amerikanischen Präsidentschaftskandidatin beobachtet.

Dass Frau Clinton mal ein hübsches Mädchen war, kann man heute noch erkennen. Auch wenn die Politik ein paar Sorgenfalten auf ihrem Gesicht hinterlassen hat. Anno 1965 war die Welt aber noch in Ordnung, auch modisch gesehen. Auf dem Porträtfoto aus High-School-Zeiten sieht sie brav aus, aber passabel. Allerdings kündigt sich in dem Wort "brav" ihr zukünftiges stilistisches Problem bereits an.

Foto: AP

Hillary & Bill, AP

Quelle: SZ

2 / 13

Bei Mrs.Clinton trifft nämlich der "brave" Geschmack auf eine kaum zu bändigende modische Experimentierfreude. Welch fatale Kombination! 1982 zeigt sie sich noch mädchenhaft im Wickelkleidchen. Da war sie schon mit Bill verheiratet und er seinerzeit Gouverneur von Arkansas. Ganz die Ehefrau und Mutter, legte sie ihren Job als Juraprofessorin 1978 nieder. Die dramatische Folge: Zu viel Zeit für Stilveränderungen.

Foto: AP

Hillary Clinton, AP

Quelle: SZ

3 / 13

Dieser Überschuss an Zeit wurde gerne beim Friseur abgesessen: Ihr fliegender Frisurenwechsel im Vergleich: 1993 mit bravem Bob, mal dezent föngewellt - mal glattgezogen.1994 dann mit Pudelmähne, die Queen Elizabeth Konkurrenz machen könnte. Im Jahr 2001 hatte sie sich endlich wieder eingekriegt - oder den Fachmann fürs Haar gewechselt. Zu der Zeit ist ihr auch nicht mehr so langweilig, da ist sie mittlerweile Senatorin im Staat New York.

Foto: AP

Hillary Clinton, AP

Quelle: SZ

4 / 13

Dennoch erwähnenswert: Weitere Ausrutscher ihrer hochinteressanten Periode als First Lady während der 90er Jahre. Der Blazer zum Beispiel ist eigentlich gar nicht so verkehrt, aber mit der Frisur wollte Frau Clinton wohl durch die Wand. Allerdings ist Verständnis angebracht, schließlich war das kurz nach der unsäglichen Praktikantinnenaffäre ihres Mannes. Das war wirklich haarsträubend!

Foto: AP

Hillary & Bill, AP

Quelle: SZ

5 / 13

Wiedervereint mit Ehemann Bill und in sanftes Gelb gehüllt empfängt sie 1998 den damaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel. Ziemlich gewagt, denn Gelb sieht nur an sehr jungen Frauen nicht alt aus. Auch der Schnitt ist leider bezeichnend für Hillary Clintons ganze Garderobe: einfach ein bisschen bieder! Konstruktiver Vorschlag an dieser Stelle: Der Blazer kürzer und körperbetont, die Farbe dafür zurückhaltend!

Foto: AP

Hillary Clinon, AP

Quelle: SZ

6 / 13

Ein weiterer Fall: Clinton macht sich Sorgen um ihre Figur und verschwindet deshalb in einem Schlafanzug-ähnlichen Sack. Statt das Versteckspiel konsequent durchzuziehen und sich dem Beige der Pyramiden anzupassen, weist die Kutte in Signalfarbe deutlich auf Hillarys Anwesenheit hin. Gnadenloses Fazit an dieser Stelle: Sie sieht großmütterlich aus, und setzt dem Trauerspiel in Form eines Autoreifens aus Stroh die sprichwörtliche Krone auf.

Foto: AP

Hillary Clinton, dpa

Quelle: SZ

7 / 13

2000 grüßt sie ihre Anhänger als frisch gebackene New Yorker Senatorin. Dank ihres beruflichen Erfolgs gewann sie scheinbar auch stilistisch wieder Boden unter den Füßen. Endlich trägt sie einen gut sitzenden Blazer, der obendrein farblich auf ihr Wahlplakat abgestimmt ist.

Foto: dpa

Hillary Clinton, dpa

Quelle: SZ

8 / 13

Das "Council of Fashion Designers of America" verleiht jedes Jahr in New York Awards an die Größen der Branche. Zu solcher Gelegenheit könnte die Senatorin eigentlich zeigen, dass sie Stil hat. Clinton tritt 2002 leider ins Fettnäpfchen. Haare und Make-Up gehen durch, aber Puffärmel in Nachtblau?

Foto: dpa

Living History, AP

Quelle: SZ

9 / 13

Allzu hart wollen wir aber auch nicht mit ihr ins Gericht gehen: Mit ihrer Rückkehr ins Berufsleben kommen Styling-Katastrophen wie in den 90er Jahren seltener vor. Scheinbar hat die ehemalige First Lady keine Zeit mehr zum Shoppen und überlässt diese Aufgabe denjenigen, die es besser können. Lieber schreibt sie Bücher über "Gelebte Geschichte" im Weißen Haus. Gut so!

Foto: AP

Hillary Clinton, AP

Quelle: SZ

10 / 13

Das Outfit in Crème können wir nur befürworten. Es ist zwar konservativ, dafür aber auch ernst zu nehmen. Die Jacke ist gut geschnitten, so dass die Weiblichkeit der Trägerin nicht zu kurz kommt. Dennoch ist sie nicht zu figurbetont und ihrem Alter angemessen. Ein gelungener Mittelweg, der leider kurze Zeit später...

Foto: AP

Hillary Clinton, AFP

Quelle: SZ

11 / 13

...wieder von einem farblichen Exzess durchkreuzt wird. Zum Mitschreiben: Maisgelb gehört einfach auf den "Böse Farben"-Index! Beliebt ist dieser Ton vor allem in Seniorenheimen.

Foto: AFP

Hillary Clinton, Reuters

Quelle: SZ

12 / 13

Hier passt zwar der Blazer nicht zum Sofa, findet aber dennoch Gnade vor den strengen Augen der Stilkritik. 2007 gibt Frau Clinton bekannt, dass sie gerne Amerikas erste Präsidentin werden möchte, und trägt dabei kräftiges Rot. Eine Farbe, die den meisten Blondinen ziemlich gut steht und die sie deshalb öfter wählen sollte. Gefährlich nur, wenn man zu sehr wechselhafter Körpertemperatur neigt, die dazu führt, dass sich die Hautfarbe dem Outfit angleicht.

Foto: Reuters

Hillary Clinton, dpa

Quelle: SZ

13 / 13

Auf aktuellen Wahlkampfbildern sieht Hillary Clinton nun wesentlich besser aus. Ihr irritierendes Taumeln zwischen pseudo-jugendlichen Farben und tantenhaften Schnitten hat scheinbar endlich ein Ende. Die Zusammenarbeit mit ihrem Stilberater scheint zu funktionieren. Das wurde auch Zeit. Denn wie wichtig die Garderobe einer Frau im höchsten Staatsamt leider immer noch ist, konnten wir bereits bei Angela Merkel beobachten.

Foto: dpa

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: