US-Wahl:Trump empfängt Mr. Brexit in New York

Die zwei ticken ähnlich. Bisher hatte Farage allerdings keinen besseren Ratschlag für den künftigen US-Präsidenten als: Fass die Premierministerin nicht an!

Schon vor seinem Wahlsieg waren die Bande eng: Nigel Farage unterstützte Trump im Wahlkampf und besuchte ihn. Kurz vor der Wahl bekundete der britische Rechtspopulist sogar, er wäre gerne Teil der Trump'schen Regierung.

Nun trafen beide sich zu Gesprächen im Trump-Tower in New York. Das Gespräch zwischen designiertem US-Präsidenten und Brexit-Wortführer sei sehr produktiv gewesen, sagte Kellyanne Conway aus Trumps Team zu Reportern. "Sie haben über die Freiheit und das Gewinnen gesprochen und darüber, was das alles für die Welt bedeutet."

Farage war beim Brexit-Referendum einer der entscheidenden Kämpfer für den EU-Austritt Großbritanniens - er betrachtet sich auch als Schlüsselfigur für den Wahlsieg Trumps. Er sei der Auslöser für den Erfolg Trumps, sagte der Chef der euroskeptischen Partei Ukip in einem Radiointerview.

Nun hat der designierte US-Präsident ihn sogar als ersten britischen Politiker empfangen - und auch vor der deutschen Kanzlerin Angela Merkel oder dem russischen Präsidenten. Die britische Premierministerin Theresa May wird Trump erst im kommenden Jahr treffen. Ukip-Politiker versuchen, das gegen May zu verwenden. Laut BBC bezeichnen einige Stimmen aus der Partei es als "blamabel" für May, dass Farage vor ihr zu Trump fliege. Das lasse sie "lächerlich" wirken.

Farage zu Trump: "Umgarne Theresa"

Ein zukünftiges Treffen des künftigen Präsidenten mit May kommentierte Farage im Vorfeld seines Besuchs spöttisch. Er mahnte den wegen obszöner Prahlereien und angeblicher sexueller Übergriffe in die Kritik geratenen Trump zu Zurückhaltung. "Umgarne Theresa, aber fass sie um Gottes willen nicht an", sagte er im britischen Radio und bot sich als Aufsichtsperson an, damit auch alles im Rahmen bleibe.

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