US-Wahl:"New York Times" unterstützt Clinton

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Große Abbilder von Hillary Clinton und ihrem Kontrahenten Donald Trump auf einem CNN-Fahrzeug (Foto: AFP)

"Intellekt, Erfahrung und Mut" der Demokratin befähigten sie zur US-Präsidentin, befindet die einflussreiche Zeitung. Das Urteil über Clintons Rivalen Trump fällt weniger günstig aus.

Hillary Clinton bekommt Schützenhilfe von der einflussreichen New York Times (NYT). Die US-Tageszeitung gab am Samstag offiziell ihre Unterstützung für die US-Präsidentschaftskandidatin bekannt. Die Redaktionsleitung des Blattes lobte "Intellekt, Erfahrung und Mut" der Politikerin.

Die Demokratin biete viel Erfahrung und pragmatische Ideen. Clinton zähle zu den beständigsten Politikern ihrer Generation. Ihre Bereitschaft, Dinge zu lernen und gegebenenfalls zu korrigieren, sei selten in einer "Zeit unnachgiebiger Parteinahme", hieß es.

Ihr republikanischer Rivale Donald Trump wurde dagegen als der "schlimmste Kandidat, den eine große Partei in der modernen amerikanischen Geschichte hervorgebracht hat", beschrieben. Er offenbare nichts von sich selbst oder von seinen Plänen - stattdessen verspreche er den Wählern den Himmel auf Erden.

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Von Matthias Kolb, Washington

Es ist eine Tradition in amerikanischen Wahlkämpfen, dass Medien sich für einen bestimmten Kandidaten aussprechen. Die NYT hat seit John F. Kennedy im Jahr 1960 ausschließlich Präsidentschaftskandidaten der Demokraten unterstützt. Letztmalig hinter einen Republikaner gestellt hatte sich die Zeitung in den Jahren 1952 und 1956, als Dwight D. Eisenhower für die Partei angetreten war. Ihre allererste Unterstützung gab sie 1860 dem Republikaner Abraham Lincoln ( hier eine Liste der NYT-Wahlempfehlungen).

Die Wahlempfehlung erfolgte kurz vor dem ersten TV-Duell zwischen Clinton und Trump, das in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) stattfindet. Sechs Wochen vor der Wahl liegt die frühere Außenministerin in Umfragen nur noch knapp vor dem Immobilienmogul.

Schon im Vorwahlkampf der Demokraten hatte sich das New Yorker Blatt auf die Seite Clintons gestellt. Im Vergleich mit Bernie Sanders gab die Zeitung ihr eindeutig den Vorzug, auch weil mit ihr erstmals eine Frau ins Oval Office des Weißen Hauses einziehen könnte.

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