US-Wahl:Mexikos Finanzminister tritt nach Trump-Besuch ab

Mexican Finance Minister Luis Videgaray listens during a news conference at the National Palace in Mexico City

Luis Videgaray auf einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt.

(Foto: REUTERS)
  • Der Besuch des Republikaners Trump war ein PR-Debakel für Mexikos Staatschef Peña Nieto.
  • Finanzminister Videgaray übernimmt nun die Verantwortung - er soll die treibende Kraft hinter der Einladung gewesen sein.

Der Besuch des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hatte in Mexiko für Empörung gesorgt, jetzt muss der Verantwortliche für das PR-Debakel gehen. Finanzminister Luis Videgaray Caso habe seinen Rücktritt eingereicht, teilte Präsident Enrique Peña Nieto mit. Videgaray soll die treibende Kraft hinter der Einladung an Trump gewesen sein.

Der Besuch des Republikaners in der vergangenen Woche war in Mexiko auf großes Unverständnis getroffen. Trump hatte mexikanische Einwanderer in den USA mehrfach diffamiert und für den Fall seines Wahlsiegs den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko angekündigt. Politiker aus allen Lagern kritisierten Peña Nieto für das Treffen.

Präsident schließt Steuererhöhungen aus

Die Zustimmungswerte für den Präsidenten sind im Keller. Zuletzt befürworteten nur noch 29 Prozent der Mexikaner die Regierungsführung von Peña Nieto. Nach anfänglichen Erfolgen wird seine Amtszeit von Skandalen, Menschenrechtsverletzungen und einem lahmenden Wirtschaftswachstum überschattet.

Zum Abschied fand der Präsident warme Worte für einen seiner engen Vertrauten. Videgaray sei stets loyal gewesen und habe großen Einsatz gezeigt, sagte Peña Nieto. Er stellte vor allem die jüngste Finanzreform heraus, die mehr Steuerzahler und leichteren Zugang zu Krediten gebracht habe. Videgaray war Leiter von Peña Nietos Wahlkampfteam und galt als einer der einflussreichsten Minister im Kabinett. Allerdings war er bereits 2014 in die Kritik geraten, weil er ein Haus von einem Unternehmen gekauft hatte, das auch staatliche Aufträge erhielt.

Neuer Finanzminister wird José Antonio Meade Kuribreña. Diesen Posten hatte er bereits unter der konservativen Vorgängerregierung inne. Zuletzt war er Sozialminister und Außenminister. Seine Aufgabe sei es, die öffentlichen Haushalte weiter zu konsolidieren, sagte Peña Nieto. Steuererhöhungen schloss er allerdings aus.

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