US-Wahl:Clinton hält FBI für mitschuldig an Niederlage

US-Wahl: Wenige Wochen vor der Wahl war sie wieder da: die Diskussion um Hillary Clintons E-Mails. Das sei "zu viel" gewesen.

Wenige Wochen vor der Wahl war sie wieder da: die Diskussion um Hillary Clintons E-Mails. Das sei "zu viel" gewesen.

(Foto: AP)
  • Hillary Clinton gibt FBI-Chef James Comey Mitschuld an ihrer Wahlniederlage gegen Donald Trump.
  • Sein Verhalten in der E-Mail-Affäre habe ihrer Kampagne den Schwung genommen, den sie durch mehrere negative Berichte über Trump bekommen habe.

Hillary Clinton gibt FBI-Direktor James Comey Mitschuld an ihrer Niederlage bei den US-Präsidentschaftswahlen. Das berichten der Fernsehsender CNN und die New York Times. Demnach sagte Clinton in einer Telefonkonferenz mit Wahlkampfspendern, der Chef der Bundespolizei habe ihr einen "Doppelschlag" verpasst, indem er am 29. Oktober die Einleitung neuer Untersuchungen in der E-Mail-Affäre publik gemacht hatte und dann am Sonntag vor der Wahl plötzlich bekannt gegeben habt, dass nichts Belastendes gefunden worden sei.

Die E-Mail-Affäre drehte sich darum, dass Clinton in ihrer Zeit als Außenministerin einen privaten Server auch für dienstliche Korrespondenzen benutzt hatte.

Kurz vor der Wahl hatte der FBI-Chef die E-Mail-Affäre erneut zum Thema gemacht. Womöglich kostete dies die Demokratin am Ende entscheidende Stimmen. Einem Teilnehmer der Telefonkonferenz zufolge soll Clinton gesagt haben, der erste Schritt habe den Schwung gestoppt, den sie nach drei TV-Debatten und der Veröffentlichung des Skandalvideos mit vulgären Äußerungen ihres Wahlgegners Donald Trump gewonnen habe.

Der zweite Schritt - die Erklärung, dass nichts Belastendes gefunden worden sei - habe sich ebenfalls negativ ausgewirkt. Das hätte die Diskussionen der Trump-Befürworter schlicht befeuert und zugleich keine der noch unentschiedenen Wähler überzeugt. Zusammen sei das "zu viel" gewesen, um es zu verkraften. Clinton räumte den Angaben zufolge aber ein, dass es andere Hindernisse im Wahlkampf gegeben habe, die nicht "angemessen bekämpft" worden seien.

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