US-Vorwahlen:"Schande über dich, Obama"

Der Streit um die demokratische Präsidentschaftskandidatur spitzt sich zu: Mit harten Vorwürfen hat Hillary Clinton erneut ihren Konkurrenten Barack Obama angegriffen.

Im Duell um die Präsidentschaftskandidatur der demokratischen Partei hat Hillary Clinton ihre Angriffe auf den führenden Barack Obama verschärft. Sie beschwerte sich massiv über Briefe, die Obamas Wahlkampfteam an Wähler in Ohio verschickt habe und die ihre Ansichten zu Gesundheitsreform und Wirtschaftspolitik falsch und irreführend darstellten.

US-Vorwahlen: Angriff ist die beste Verteidigung: Hillary Clinton macht Wahlkampf in Ohio

Angriff ist die beste Verteidigung: Hillary Clinton macht Wahlkampf in Ohio

(Foto: Foto: AP)

"Schande über dich, Barack Obama", sagte Clinton am Samstag am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Ohio und wedelte empört mit einem der Flugblätter.

Obama verteidigte die Informationen als korrekt und zeigte sich verblüfft über den plötzlichen Tonwechsel seiner Rivalin. Das Votum in Ohio gilt als entscheidend für Clinton, nachdem Obama seit Anfang Februar zehn Vorwahlen in Folge gewonnen hat.

Obama bediene sich der schmutzigen Wahlkampfmethoden der Republikaner, sagte Clinton. Sie warf ihrem Rivalen vor, destruktiv zu handeln und Millionen Dollar für die Verbreitung offenkundig falscher Informationen auszugeben.

"Senator Obama weiß, dass die Behauptung nicht wahr ist, mein Plan zwinge Menschen dazu, eine Versicherung abzuschließen, auch wenn sie sich diese nicht leisten können."

Obama sagte, in den Broschüren sei nichts, das sachlich falsch sei. "Den Gedanken, dass wir uns irgendwie schändlicher Taktiken bedienten, finde ich ziemlich schwer zu schlucken", fügte er hinzu. Zudem seien die Broschüren bereits vor Tagen oder gar Wochen verteilt worden.

Deshalb sei er über den Zeitpunkt der Kritik erstaunt. Obama deutete an, dass hinter Clintons Angriffen Taktik stecke. Ein Sprecher Obamas sagte, Clinton greife aus Angst vor einer Niederlage auf negative Wahlkampftricks zurück.

Obama liegt nach seiner Siegesserie bei den Delegierten-Stimmen vor Clinton. Nach Einschätzung von Beobachtern muss Clinton die nächsten Vorwahlen in den großen Bundesstaaten Ohio und Texas am 4. März gewinnen, um noch eine Chance zu haben.

Die Senatorin von New York will als erste Frau ins Weiße Haus einziehen, der Senator aus Illinois wäre der erste Schwarze im höchsten Staatsamt der USA. Bei den Vorwahlen der Republikanern liegt John McCain vorn.

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