US-Republikaner: Vorwahl in New Hampshire:McCain triumphiert

In Iowa hatte er das Nachsehen, bei den Vorwahlen der Republikaner in New Hampshire jedoch gelang Senator John McCain ein Triumph.

Der 71-jährige John McCain setzte sich am Dienstag laut US-Medien klar gegen seine Mitbewerber um die Präsidentschaftskandidatur durch.

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Freude nach dem Sieg: Der republikanische Kandidat John McCain und seine Frau Cindy

(Foto: Foto: AP)

Nach Auszählung von 61 Prozent der Wahlkreise kam McCain laut CNN auf etwa 37 Prozent der Stimmen, sein schärfster Konkurrent Mitt Romney konnte mit etwa 31 Prozent rechnen. An dritter Stelle lag mit elf Prozent Ex-Gouverneur Mike Huckabee, der am Donnerstag vergangener Woche die Vorwahl im Staat Iowa gewonnen hatte.

"Wir haben dem Land gezeigt, wie ein echtes Comeback aussieht", sagte er mit Blick auf sein schwaches Abschneiden in Iowa.

AP zitierte ihn mit den Worten: "Ich bin den Menschen in New Hampshire dankbar." Nun gehe es weiter nach Michigan und South Carolina, wo die nächsten Vorwahlen anstehen und er ebenfalls gewinnen wolle.

Der Sieg in New Hampshire sei "ein erster Schritt ins Weiße Haus." Er zeigte sich überzeugt, am 4. November als Kandidat der Republikaner anzutreten. "Wir werden die Nominierung gewinnen."

Zweiter bei den Republikanern wurde den vorliegenden Ergebnissen zufolge mit 32 Prozent der Exgouverneur von Massachusetts, Mitt Romney. Dritter wurde Mike Huckabee (11 Prozent), der vergangene Woche noch klar in Iowa gewinnen konnte. Beide versicherten aber, sie wollten bei der Kandidaten-Kür weitermachen.

Der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani, der sich in New Hampshire kaum engagiert hatte, kam auf neun Prozent. Experten sprachen von einer Rekordbeteiligung von rund 500 000 Wählern in New Hampshire.

Die Vorwahl in New Hampshire gilt als traditionell wichtiger Termin im US-Wahlkampf, Gewinner können auf weiteren Rückenwind bei den Wählern sowie auf großzügige Wahlkampfspenden hoffen. Doch Experten warnen davor, die Bedeutung der Abstimmung in New Hampshire zu überschätzen, das tatsächliche politische Gewicht des mit 1,3 Millionen Einwohnern verhältnismäßig kleinen Bundesstaates sei eher gering.

Erster wirklich entscheidender Termin sei die Vorwahl im bevölkerungsreichen Florida am 29. Januar, heißt es. Der republikanische Kandidat Giuliani, der laut Umfragen bei den Republikanern landesweit als Favorit gilt, konzentriert sich daher ganz auf Florida und andere große Staaten.

Experten erwarten eine Entscheidung erst am 5. Februar, dem sogenannten "Super-Dienstag": An diesem Tag stehen in über 20 Bundesstaaten Vorwahlen an, unter anderen in wichtigen bevölkerungsreichen Staaten wie Kalifornien, New York und New Jersey. Endgültig werden die Kandidaten erst bei den Wahl-Parteitagen der Demokraten und Republikaner Ende August/Anfang September nominiert.

Bereits vor acht Jahren hatte McCain in New Hampshire die Vorwahl gewonnen - gegen den späteren Präsidenten George W. Bush.

Vor sieben Monaten war McCains Kampagne schon am Ende gewesen. Seine Hauptstrategen gaben auf. Viele Mitarbeiter gingen. Doch der Senior kam noch einmal zurück ins Rennen.

Doch ob es reichen wird? McCain ist in South Carolina besser organisiert als in 2000, aber sein Rivale Mike Huckabee dürfte dort viele Konservative besser ansprechen.

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