US-Präsidentschaftsrennen:Clinton weist Sanders in die Schranken

  • Überblick zur Nacht: So gingen die Präsidentschafts-Vorwahlen in New York aus.
  • Bei den Republikanern gewinnt Donald Trump. Ted Cruz landet abgeschlagen hinter Trump und John Kasich auf dem dritten Platz.
  • Bei den Demokraten gewinnt Hillary Clinton gegen Bernie Sanders und kommt der Nominierung einen wichtigen Schritt näher.

1,13 Millionen Demokraten und 425 000 Republikaner im US-Bundesstaat New York haben über ihre Präsidentschaftskandidaten abgestimmt. Die klaren Sieger der Vorwahlen heißen Donald Trump und Hillary Clinton. Die Wahlnacht im Überblick.

Donald Trumps Triumph bei den Republikanern

Trumps Sieg in seiner Heimat - er wurde 1946 im New Yorker Stadtteil Queens geboren - war angesichts der Umfragen erwartet worden. Dennoch ist das Ergebnis sehr deutlich: Nach Auszählung fast aller Stimmen erreicht Trump 60 Prozent. John Kasich, gemäßigter Gouverneur von Ohio, kommt auf 25 Prozent, Ted Cruz erhält enttäuschende 15 Prozent. Damit dürfte Trump etwa 90 der 95 Delegierten einsammeln (ein Teil der Delegierten wird nach Wahlbezirken vergeben).

Zuletzt hatte Cruz Vorwahlen in Staaten wie Utah und Wisconsin gewonnen, weshalb viel über Schwächen Trumps gesprochen wurde. Der Dienstagabend wiederum wird allgemein als massiver Rückschlag für Cruz gewertet. Kasich konnte ausgerechnet im gemäßigten Manhatten - Trumps Wohnsitz - gute Ergebnisse erreichen.

Trump führt im Vorwahl-Prozess weiterhin mit großem Vorsprung, ihm fehlen allerdings weiterhin mehr als 400 Gesandte für eine absolute Mehrheit bei der Parteiversammlung im Juli.

Demokraten: Clinton siegt

Bei den Demokraten hat sich die ehemalige New Yorker Senatorin Hillary Clinton gegen den in Brooklyn geborenen Bernie Sanders durchgesetzt. Sie erreicht nach aktuellem Stand etwa 57 Prozent der Stimmen. Es ist ihr erster Sieg gegen Sanders seit der Vorwahl in Arizona am 22. März. Allerdings werden die 247 gewählten Delegierten anteilig vergeben, es zählt sowohl das Gesamtergebnis, als auch das Resultat in jedem einzelnen Wahlbezirk.

Sanders liegt in Wahlbezirken in der Mitte des Bundesstaats vorne, während Clinton offenbar den bevölkerungsreichen Großraum New York deutlich gewinnen konnte. Insgesamt dürfte sie etwa 30 Delegierte mehr als ihr Rivale bekommen.

Die ehemalige First Lady führte vor Dienstag im Gesamtbild ohnehin mit fast 250 Delegierten (bei den unabhängig entscheidenden Super-Delegierten liegt der Vorsprung bei mehr als 430). Diesen Vorsprung kann sie nun ausbauen, die Nominierung ist ihr kaum noch zu nehmen. Berechnungen zufolge muss Sanders die restlichen Vorwahlen jeweils mit mehr als 15 Prozentpunkten Vorsprung gewinnen.

Stimmen zum Wahlabend

Donald Trump: "Das ist kein echtes Rennen mehr. Senator Cruz ist mathematisch praktisch ausgeschieden." Hillary Clinton: "Das Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur ist auf der Zielgerade, unser Ziel ist in Sichtweite. (...) An alle Menschen, die Senator Sanders unterstützt haben: Ich glaube, uns verbindet mehr als uns trennt."

So geht es weiter

Am kommenden Dienstag wird in fünf weiteren Ostküsten-Staaten gewählt (Pennsylvania, Connecticut, Delaware, Maryland, Rhode Island). Nachdem einigen weiteren Abstimmungen im Mai wird die Entscheidung spätestens am 7. Juni fallen, wenn fünf Bundesstaaten - darunter das bevölkerungsreiche Kalifornien - wählen. Bei den Republikanern ist es möglich, dass kein Kandidat am Ende eine absolute Mehrheit an Delegierten hat. Dann könnte es auf der Parteiversammlung Ende Juli zu einer Kampfabstimmung kommen. Die Vorbereitungen hierzu laufen bereits.

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