US-Präsidentschaftskandidatur:Clinton erklärt sich zur Gewinnerin der Vorwahlen - Sanders will weiterkämpfen

  • Vorwahlen in Kalifornien, Montana, New Jersey, New Mexico, North Dakota und South Dakota.
  • Nach ihrem Sieg in New Jersey feiert Clinton sich bereits als erste US-Präsidentschaftskandidatin, Präsident Obama gratuliert der früheren Außenministerin.
  • Doch Clintons Rivale Sanders will weiterkämpfen.
  • Bei den Republikanern hat Donald Trump keine Gegner mehr.

Hillary Clinton hat am Dienstag mit einem Vorwahlsieg im US-Bundesstaat New Jersey die Schwelle der Delegiertenstimmen für die Präsidentschaftskandidaten der Demokraten deutlich überschritten. Wenn die sogenannten Superdelegierten beim Nominierungsparteitag im Juli in Philadelphia gemäß dem Wählerauftrag entscheiden, wäre Clinton damit die erste Präsidentschaftskandidatin der USA.

Vor ihren Anhängern in New York City sprach Clinton von einem historischen "Meilenstein". "Es ist das erste Mal in der Geschichte unseres Landes, dass eine Frau die Kandidatin einer großen Partei sein wird", rief sie strahlend. Sie kritisierte Donald Trump erneut scharf und erklärte, der Wahlkampf ihres Rivalen Bernie Sanders habe ihrer Partei und dem Land gut getan.

US-Präsident Barack Obama gratulierte Clinton zu ihrem Sieg und ihrem "historischen Wahlkampf". Er dankte auch Sanders für einen Wahlkampf, der Millionen Amerikaner elektrisiert habe. Obamas Sprecher teilte mit, der Präsident werde Sanders am Donnerstag im Weißen Haus treffen.

Sanders: "Der Kampf geht weiter"

Der Senator aus Vermont zeigt sich indes nicht bereit aufzugeben. Vor Anhängern im kalifornischen Santa Monica kündigte Sanders an, dass sein Kampf weitergehen werde. "Wir werden auch weiterhin um jede Stimme und jeden Delegierten kämpfen", sagte er.

Democratic U.S. presidential candidate Bernie Sanders speaks to supporters in Santa Monica

Bernie Sanders: "Der Kampf geht weiter."

(Foto: REUTERS)

Er wolle seinen Kampf um soziale Gerechtigkeit nach Philadelphia tragen, fügte er hinzu - wobei offen blieb, ob er seine Kandidatur tatsächlich bis zum dortigen Nominierungsparteitag aufrecht erhalten wolle oder nicht letztlich nur seine Inhalte dort anbringen werde.

Clintons Konkurrent verwies auch auf das anstehende Gespräch mit Obama. "Ich freue mich darauf, mit ihm zu arbeiten", sagte er.

Mit Spannung erwartet: Ergebnis in Kalifornien

Die ehemalige Außenministerin Clinton siegte auch in New Mexico und South Dakota. Der klar zurückliegende Rivale Bernie Sanders gewann North Dakota. Mit Spannung wird besonders noch das Vorwahlergebnis der Demokraten in Kalifornien erwartet. Dort schlossen die Wahllokale um 5 Uhr deutscher Zeit. Bei etwa einem Drittel ausgezählter Stimmen liegt Clinton dort bei 60 Prozent.

Auch wenn Clinton - ein entsprechendes Votum der unabhängigen Superdelegierten vorausgesetzt - bereits als Präsidentschaftskandidatin feststeht, wäre eine Niederlage gegen Senator Sanders im bevölkerungsreichsten Bundesstaat für sie ein Dämpfer. Sanders hatte im liberalen Küstenstaat seit Wochen exzessiv Wahlkampf gemacht. Er wird noch am späten Abend vor seine Anhänger in Santa Monica (in der Nähe von Los Angeles) treten.

Trump umwirbt Sanders-Anhänger

Clintons Rivale Donald Trump wird die fünf Staaten bei den Republikanern gewinnen, da er keine Gegner mehr hat. Er kündigte in New York an, am Montag eine Pressekonferenz über die Charakterschwächen der Clintons zu halten. Zudem erklärte er, Sanders-Anhänger "mit offenen Armen empfangen" zu wollen.

Trump selbst erhält nach rassistischen Aussagen über einen mexikanisch-stämmigen Richter inzwischen auch Kritik aus der eigenen Partei.

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