Die Aufforderung Reagans findet gerade in westdeutschen Medien nur mittelmäßigen Widerhall. Die Wahrheit sei, die Rede habe "unmittelbar nur geringe Wirkung" entfaltet, räumt Jahre später in einem Artikel für die Welt selbst der damalige US-Gesandte in Berlin und stellvertretende Sektorenkommandant der Amerikaner, John C. Kornblum, ein. Erst nach dem Mauerfall wird sie zum Vorboten des kommenden Wandels erklärt. Im Ostblock allerdings zeigt man sich empört. Der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse spricht von Hetzreden. Die Prawda wirft Reagan vor, "heuchlerisch" zu sein. Und die sowjetische Nachrichtenagentur Tass bringt den eindringlichen Appell des US-Präsidenten auf die trockene Formel, dieser habe dazu aufgerufen, "die Grenzsicherungsanlagen der DDR zu zerstören".